Die Zentrale des Mercedes-Benz Vertriebs ist heute an verschiedenen Standorten in Berlin angesiedelt. Wir sind am Potsdamer Platz in drei verschiedenen Gebäuden und dann noch in der Englischen Straße, rund drei Kilometer entfernt. Das macht an der einen oder anderen Stelle eine effiziente Zusammenarbeit manchmal schwierig. Am neuen Standort sind dann alle 1200 Mitarbeiter zentral untergebracht, so dass wir dort perfekt zusammenarbeiten können.
"Wir haben die Kostenziele voll erreicht.“
Wir müssen zwei Dinge trennen: Zum einen wollen wir unsere Vertriebsorganisation nachhaltig wettbewerbsfähig machen. Dazu gehört auch ein bestimmtes Kostenniveau. Deshalb haben wir mit den Arbeitnehmervertretern eine Betriebsvereinbarung zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung abgeschlossen. Dabei haben wir einen Kompromiss erreicht, der für beide Seiten akzeptabel und tragbar ist. Zum anderen wollen wir mit dem Umzug die Mietkosten senken und die Arbeitseffizienz erhöhen. Mit beiden Maßnahmen haben wir die angestrebten Kostenziele voll erreicht. Deshalb möchte ich eines betonen...
Es gibt keinen massiven Personalabbau und wir planen auch keine weiteren Restrukturierungen. Wir haben den Mietvertrag für unseren neuen Standort für 10 Jahre unterzeichnet, mit Option auf Verlängerung. Außerdem gilt für die Mitarbeiter weiterhin der Entgeltrahmentarifvertrag Baden-Württemberg.
Die genaue Summe kann ich Ihnen natürlich nicht sagen, aber die Personalkostenersparnis und die geringere Miete halten sich in etwa die Waage. Durch die Regelung entfällt grundsätzlich für die Arbeitnehmer einmalig die eigentlich für dieses Jahr vorgesehene Entgelterhöhung von 2,7 Prozent. Außerdem ist die Ergebnisbeteiligung - wie für die Niederlassungen – etwas niedriger als im übrigen Daimler-Konzern. Und wir gehen mit dem Umzug ins Tarifgebiet II, das heißt die wöchentliche Arbeitszeit steigt von 35-Stunden auf dann 38 Stunden, wobei die Entgelte gleich bleiben. Ein Teil der Regelungen gilt bereits seit 30. September 2010.
Das haben wir natürlich geprüft. Die Kollegen der Mercedes-Benz Bank werden bereits ab Mitte des Jahres sukzessive ihren neuen Standort beziehen. Das hätte also zeitlich nicht gepasst. Es ist aber natürlich auch nicht sinnvoll, wenn die Kollegen dann 2013 ein weiteres Mal umziehen.
Ja. In Friedrichshain-Kreuzberg wird es einen Showroom geben. Operativ wird dieser von unserer Berliner Mercedes-Benz Niederlassung betrieben.
Insgesamt haben unsere Händler gegenüber dem schwierigen Jahr 2009 deutlich zugelegt. Das hängt einerseits mit der deutlichen Nachfrageerholung bei Lkw sowie dem gestiegenen Anteil von höherwertigen Fahrzeugen zusammen. Andererseits haben wir mit der vollständigen Übernahme der Restwertrisiken für Leasingrückläufer bei Pkw die Belastungen des Handels reduziert und gleichzeitig mit neuen Konzepten den Handel gestärkt – etwa mit der Reduzierung von Direktverkäufen wie Werks- und Mietwagen.
Grundsätzlich gilt zunächst einmal festzuhalten, dass ein Ros alleine keine allgemeingültige Ansteuerungsgröße für Retail ist – auch Zinsen und deren Entwicklung müssen Berücksichtigung finden. Wenn wir alle Segmente, also Pkw, Nutzfahrzeuge und den Service, zusammennehmen, sind wir über alle knapp 100 Vertreter gesehen nicht weit davon entfernt. Es gibt natürlich Partner, die darüber liegen und einige, die schlechter abschneiden. Insgesamt gesehen sind wir als Organisation damit wieder richtig unterwegs. Wir können jetzt über die Feinjustierung reden.
Wir müssen nun, neben einer weiteren Entwicklung der Geschäftsmodelle, daran arbeiten, dass die Händler, die unterdurchschnittliche Ergebnisse abliefern, besser werden. Entweder fehlt dort bestimmtes Know-how oder die Kostenstruktur passt nicht. Möglicherweise ist auch das margenstarke Geschäft unterentwickelt. Das alles müssen wir coachen. Wenn wir das richtig machen, werden wir auch dort der Zielrendite nahe kommen. Von solchen Entwicklungsansätzen betroffen sind aber weit weniger als ein Drittel der Händler.
Auch hier gilt, dass wir die gleichen Ziele haben wie bei unseren Vertretern. Wir haben bei unseren Niederlassungen schon vor zweieinhalb Jahren sehr signifikante Kostensenkungen erreicht, so dass wir heute profitabel arbeiten. Das kann nicht jeder Hersteller von seinen Niederlassungen behaupten. Allerdings ist im Hintergrund noch immer die Kostenstruktur des Daimler-Konzerns, so dass vergleichbare Ergebnisse schwieriger zu erreichen sind als im Vertreternetz. Übrigens werden wir in den nächsten Jahren kräftig in die Niederlassungen investieren.
Im Januar haben wir in Deutschland 20 Prozent mehr Mercedes-Benz Pkw verkauft als im Vorjahresmonat. Ein solches Wachstum über das ganze Jahr zu halten, dürfte schwierig werden. Statt um jeden Preis Volumen zu generieren, ist es für uns ohnehin wichtiger, profitable Geschäfte auszubauen, so wie wir das schon vergangenes Jahr begonnen haben. Wir wollen vor allem die richtige Balance finden zwischen Direktgeschäft und den Verkäufen über den Handel.