Mit einem Absatzplus von 15,3 Prozent auf 1.167.700 Pkw der Marke Mercedes-Benz waren wir im vergangenen Jahr tatsächlich sehr erfolgreich. Wir wollen mit Mercedes-Benz auch 2011 deutlich wachsen und den Rekordabsatz des Jahres 2007 übertreffen, der bei 1.185.200 Pkw lag. Auch für Mercedes-Benz Cars insgesamt möchten wir über dem Bestwert von 2007 mit 1.285.900 verkauften Einheiten liegen. Für den Weltmarkt gehen wir von einem Wachstum von sechs Prozent aus.
"Wir bauen den GLK in überschaubarer Zeit auch in China"
In diesem Jahr wird sich die Nachfrage im chinesischen Gesamtmarkt und im Luxussegment nicht mit diesen extrem hohen Wachstumsraten wie 2010 fortsetzen. Dennoch wird sie weiter zulegen -- wir wollen dort den Mercedes-Absatz auch 2011 wieder deutlich zweistellig steigern. Wir werden Schritt für Schritt neben der C- und E-Klasse weitere Modelle in China für den lokalen Markt fertigen. In überschaubarer Zeit wird unser kompakter SUV GLK auch in China für die chinesischen Kunden gebaut werden. Mir ist in diesem Zusammenhang aber eines wichtig...
China ist ein wichtiger Wachstumsmarkt für uns, aber unsere Vertriebsstrategie ist natürlich nicht nur auf diesen Markt fokussiert – im Gegenteil. Im vergangenen Jahr haben wir uns in fast allen Märkten und Regionen stark verbessert – in den anderen BRIC-Staaten ebenso wie beispielsweise in Taiwan, Südkorea, Südafrika, Australien – und nicht zu vergessen in unserem zweitgrößten Einzelmarkt, den USA, wo wir ein Plus von 13,6 Prozent auf 216.400 Pkw erzielt haben.
Das ist richtig. In Westeuropa gehe ich von einem stagnierenden Markt aus und rechne damit, dass wir in etwa das Volumen des Vorjahres halten, das bei rund 550.000 Einheiten lag.. Dagegen rechnen wir für den amerikanischen Markt mit einer steigenden Nachfrage und wollen hier mit Mercedes-Benz 2011 weiter wachsen.
Unser Ziel ist es selbstverständlich, wieder mehr Autos zu verkaufen. Dass wir dieses Jahr den hervorragenden Marktanteil aus 2010 halten, ist aber unrealistisch, weil sich der Gesamtmarkt und insbesondere die kleineren Segmente wieder erholen werden. Für uns ist deshalb vor allem wichtig, die Ertragskraft unseres Geschäft stetig zu verbessern – das betrifft uns als Hersteller ebenso wie unsere Händler.
Wie übrigens auch andere Hersteller, die das bereits getan oder angekündigt haben. Die Preiserhöhung ist ein reiner Inflationsausgleich..
Hier muss ich Ihnen widersprechen. Mir sind Klagen von Händlern über zu hohe Listenpreise bisher nicht zu Ohren gekommen. Außerdem haben wir das Direktgeschäft - darunter verstehen wir die Fahrzeuge für Firmenangehörige, Werkswagen sowie das Geschäft mit Autovermietern – bereits in 2010 signifikant zurückgefahren.
Mir ist die Zufriedenheit unserer Händler sehr wichtig. Dazu gehört auch eine angemessene Profitabilität. Deshalb verfolgen wir bei unserer deutschen Vertriebsorganisation MBVD die Strategie, das Direktgeschäft zu reduzieren, was wir wie schon erwähnt im vergangenen Jahr bereits getan haben. Und das werden wir auch weiter fortsetzen. Denn grundsätzlich geht
in unserem Geschäftssystem Qualität vor Quantität. Das erreichen wir unter anderem dadurch, dass wir das verfügbare Angebot von jungen gebrauchten Fahrzeugen in ein vernünftiges Verhältnis zu Neufahrzeugen stellen. Das hat natürlich auch positive Auswirkungen auf die Stabilisierung der Restwerte, die bei uns eine hohe Priorität hat.
2008 und 2009 waren echte Ausnahmejahre. Und es steht für uns außer Frage, auch in schwierigen Zeiten loyalen Geschäftspartnern zur Seite zu stehen. Inzwischen hat sich die Situation aber weitestgehend normalisiert Bereits 2010 hat sich die Ertragssituation des Handels deutlich verbessert, wobei die Händler hier auch von einem sehr guten Servicegeschäft und der Erholung bei den Nutzfahrzeugen profitiert haben. Außerdem haben wir, wie Sie wissen, unterstützende Maßnahmen eingeleitet, wie beispielsweise die Übernahme des Restwertrisikos, so dass wir hier gemeinsam mit dem Handel zukünftig gut aufgestellt sind.
Um eine vernünftige Balance zu finden, müssen Sie mehrere Stellhebel bedienen. Im Wesentlichen sind das, wie bereits erwähnt, Werkswagen, Fahrzeuge für Firmenangehörige, Autovermieter und natürlich entsprechende Haltedauerkonzepte. Entsprechend werden wir 2011 sowohl die Markt- als auch die Restwertentwicklung genau beobachten und dann entsprechende Maßnahmen treffen.
Wir wollen unseren Pkw-Absatz bis 2015 auf 1,5 Millionen Fahrzeuge ausbauen. Ein wichtiger Baustein in dieser Strategie ist die Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse. Auch in Deutschland versprechen wir uns in diesem Segment eine deutliche Steigerung unseres Verkaufsvolumens.
Ganz bestimmt nicht im nächsten Jahr. Die B-Klasse ist ja auch unser Technologieträger für alternative Antriebe. Sobald wir Fahrzeuge mit Range Extender, Brennstoffzelle oder reinem Elektroantrieb verfügbar haben, könnte ein solches Modell auch in den USA angeboten werden - vorher nicht. Ob die A-Klasse dort startet, ist noch nicht entschieden. Wahrscheinlich ist aber ein weiteres Fahrzeug aus unserem Front-Antriebsportfolio.
Das Fahrzeugsegment des smart ist 2010 weltweit zurückgegangen. Trotzdem lag der smart beispielsweise in Deutschland mit Abstand an der Spitze seines Segments und konnte Marktanteile gewinnen. Außerdem haben wir mit dem fortwo im Moment nur ein Modell am Start. Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Absatz von 90.000 Einheiten plus x, was gemessen am Lifecycle durchaus respektabel ist. Es geht darum, mit neuen Ideen, Sondermodellen und special editions das Volumen zu stabilisieren. Wichtig ist die flächendeckende Markteinführung des smart ed mit Elektroantrieb im Jahr 2012. Wir rechnen dann mit einem Absatz über 10.000 Einheiten und stärken das Image des smart als Vorreiter in Sachen Elektromobilität.