Berlin. In dieser Woche ist die neue Werbekampagne von Lancia angelaufen, die im Laufe des Jahres massiv ausgeweitet werden soll. „Wir müssen zunächst die Marke wieder ins Bewusstsein der Leute zurückholen“, begründet Ferdinand Kaiser. Gleichzeitig will der Autohersteller Lancia neu positionieren: Aus dem ursprünglich sportlichen Premium-Hersteller des Fiat-Konzerns soll nun eine italienische Lifestyle-Marke a la Dolce & Gabbana werden, die edel auftritt, aber preislich unterhalb des Premiumsegments liegen wird. Zum ersten Mal umgesetzt wird das Konzept mit dem neuen Kompaktmodell Delta, das im Sommer auf den Markt kommt. Der preiswerte Golf-Konkurrent soll nicht nur bei den Privatkunden, sondern auch im bisher kaum existenten Flottengeschäft den Absatz ankurbeln. Darüber hinaus will Kaiser den Vertrieb stärker in die Einkaufsstraßen der Innenstädte verlagern sowie die Beratung und den Service deutlich verbessern.
Nachdem die Fiat-Marke 2004 schon kurz vor dem Aus stand, hat Konzernchef Sergio Marchionne deren Revitalisierung angeordnet und dabei ebenso wie für die Schwestermarke Alfa Romeo, die nun die sportlichen Ambitionen verkörpern soll, ehrgeizige Vorgaben herausgegeben: Bis in drei Jahren soll Lancia weltweit 300.000 Käufer finden und spätestens dann auch wieder profitabel sein. „In diesem Jahr wollen wir 125.000 Einheiten verkaufen“, kündigt Vertriebschef Ayoul Grouvel im Gespräch mit der Automobilwoche an. In Deutschland habe sich Lancia zu Ziel gesetzt, bis 2010 den Absatz auf 10.000 Fahrzeuge steigern. Dass es sich dabei um, hohe Hürden handelt, räumt auch Grouvel ein. Im vergangenen Jahr hat Lancia 121.000 Einheiten verkauft. In Deutschland waren es etwas über 2500, davon gingen 230 Fahrzeuge an Firmenkunden. Zum Vergleich: Sogar Ferrari hat hierzulande mit 238 Einheiten mehr Flottenkunden als Lancia.