Vinciguerra leitet Marke Fiat in Deutschland

Frankfurt. Giorgio Vinciguerra, übernimmt ab sofort die Position des Brand Country Managers der Marken Fiat und Abarth in Deutschland. Sein Vorgänger Jan Scheidgen verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.

Vinciguerra arbeitet schon seit 2001 für Fiat. Zuletzt war der 43-Jährige als Chef von FCA Motor Village für die deutschlandweit 15 Niederlassungen des Konzerns zuständig. Im vergangenen Jahr verkaufte Fiat Chrysler Automobiles (FCA) über die Niederlassungen mehr als 8000 Neuwagen und setzte 266 Millionen Euro um. Nachfolger Vinciguerras als Geschäftsführer von FCA Motor Village wird Rainer Ohlenhard.

Fiat Chrysler hat an mehreren Fronten zu kämpfen: Der Nettogewinn ist im vergangenen Jahr um 40 Prozent eingebrochen. Auf der einen Seite stehen die erfolgreichen Marken Dodge, Ram und Jeep, die nicht nur in den USA gefragt sind. Auf der anderen Seite stehen die Marken Fiat und Alfa Romeo. Fiat ist mit dem Modell 500 zwar in den USA und Europa erfolgreich, hat aber sonst bisher wenig zu bieten.

Neue Modelle wären hier dringend nötig. In den kommenden Jahren will Fiat gleich in mehreren Segmenten angreifen: Der 124 Spider soll die Marke weiter emotional aufladen, der Pick-up Fullback für den praktischen Nutzen bereitstehen und das Mittelklassemodell Tipo Familien ansprechen. Zudem soll ein Modell auf Jeep-Basis auch Fiat einen Anteil am SUV-Boom sichern.

Bei Alfa hingegen sieht es schlechter aus: Eigentlich spielte die Marke eine wichtige Rolle in der Strategie von FCA-Chef Sergio Marchionne. Sie sollte als globale Premiummarke positioniert werden und Audi und BMW Konkurrenz machen. Doch momentan geht es nicht so recht voran. Die Produktion des Hoffnungsträgers Giulia soll im März anlaufen, weitere Investitionen werden jedoch zurückgefahren. 2017 soll ein Crossover-Modell kommen, der vollständige Ausbau der Produktlinie soll jedoch bis 2020 dauern und damit zwei Jahre länger als geplant. Von den 400.000 Neuwagen, die Alfa produzieren sollte, ist keine Rede mehr.

Marchionne hatte im vergangenen Jahr mehrfach auch öffentlich für einen Zusammenschluss von FCA mit General Motors geworben, war bei GM-Chefin Mary Barra jedoch abgeblitzt.