Viele bekannte Namen fehlen

Stefan Wimmelbücker

Für die Werbung beim Super Bowl haben sich die Hersteller wieder einiges einfallen lassen. Aber mehrere bekannte Namen fehlen 2015.

Donnerstag, 29. Januar 2015, 18.30 Uhr

Werbeausgaben der Autohersteller in Deutschland im dritten Quartal 2014

München. Audi wird in diesem Jahr nicht teilnehmen. Der Ingolstädter Premiumhersteller wird keine Werbung beim Super Bowl, dem Endspiel der amerikanischen Football-Liga, schalten. Auch andere bekannte Namen wie General Motors, Volkswagen, Ford, Lincoln, Jaguar, Honda und Acura verzichten in diesem Jahr auf Spots beim größten Sportereignis der Welt, das am 1. Februar stattfindet.

Mit 111,5 Millionen Zuschauern war der Super Bowl 2014 laut Nielsen das Fernsehereignis mit den meisten Zuschauern. Damals hatten elf Automarken Werbung geschaltet. Die Werbeminuten beim Super Bowl gelten als extrem teuer, aber auch besonders effektiv, deshalb lassen sich die Unternehmen für dieses Ereignis oft etwas Besonderes einfallen und schaltenausgefallene Spots. Besonders bekannt ist der VW-Spot "The force" von 2011, bei dem ein kleiner Junge glaubt, mittels telepathischer Kräfte den Passat seines Vaters geöffnet zu haben. Er ist bis heute der am häufigsten in den sozialen Medien geteilte Spot. 5,2 Millionen Mal haben Nutzer ihn weitergeleitet.

4,5 Millionen für 30 Sekunden

Definitiv bestätigt haben ihre Teilnahme bisher BMW, Mercedes, Nissan, Toyota, Kia und Lexus.

BMW wird das Elektroauto i3 bewerben. Mit einer Rückblende wird daran erinnert, dass das Internet vor 20 Jahren noch für viele Menschen neu war - ebenso wie heutzutage die Elektromobilität.

Mercedes lässt eine Schildkröte und einen Hasen zum Wettrennen antreten. Der Ausgang ist eigentlich klar - aber die Schildkröte hat ein Ass in Form eines Mercedes AMG GT im Ärmel...

Nissan wirbt zum ersten Mal seit 1997 wieder beim Super Bowl. Thema wird der neue LMP1-Rennwagen. Mit dem GT-R LM Nismo wollen die Japaner bei Rennen im Rahmen der World Endurance Championship (WEC) und bei den 24 Stunden von Le Mans gegen Audi, Porsche und Toyota antreten.

Toyota wirbt mit dem Slogan "Eine mutige Entscheidung führt zur nächsten" für den neuen Camry. Ein Teil der Kampagne ist ein Spot mit bekannten und unbekannten Vätern, darunter ehemaligen Footballstars wie Kurt Warner und DeMarcus Ware, unter dem Slogan "To be a dad", in einem weiteren Video tritt die Schauspielerin Amy Purdy auf, die trotz einer Amputation beider Unterschenkel große Erfolge als Snowboarderin feiert.

"Ich versuche meine Kinder zu inspirieren, dass sie heute besser werden als gestern und ich hoffe, dass durch die Arbeit von Toyota und dieser Kampagne viele andere dasselbe tun", sagte Warner. Toyota will mit der Werbung eine Social-Media-Kampagne verbinden: Auf Twitter sollen die Amerikaner unter dem Hashtag #OneBoldChoice Fotos ihrer Väter posten. Die Kampagne stammt von Toyotas Leadagentur Saatchi und Saatchi.

Lexus hingegen bewirbt sein neues Crossover-Modell NX eher klassisch mit einem rasanten Spot, der die Sportlichkeit des Modells betont. Auf besonders lustige Effekte verzichtet die Marke bewusst. "Wir bringen ein sehr wichtiges, komplett neues Modell auf den Markt, dass wir so noch nicht hatten", sagte Lexus-Marketingchef Brian Smith.

Laut der US-Fachzeitschrift "Advertising Age" kosten 30 Sekunden Werbezeit beim Super Bowl in diesem Jahr ungefähr 4,5 Millionen Dollar, umgerechnet knapp 3,9 Millionen Euro. Laut NBC ist dennoch schon 95 Prozent der Werbezeit verkauft.

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