Mannheim/Worms. Der insolvente Autozulieferer Aksys kann seinen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und die Suche nach Investoren fortsetzen. Während Insolvenzverwalter Tobias Hoefer ursprünglich schon im Herbst einen neuen Eigentümer gefunden haben wollte, rechnet er jetzt erst zum Jahresende mit einem konkreten Ergebnis: "Aktuell prüfen die Interessenten das Unternehmen." Es gebe zahlreiche Anfragen aus dem In- und Ausland, darunter seien strategische und Finanzinvestoren. Es sei aber noch nichts entschieden, betonte der Mannheimer Rechtsanwalt der auf Insolvenzen spezialisierten Kanzlei Hack Hoefer: "Gemeinsam mit unserem Partner Metzler Corporate Finance wollen wir uns für den entscheiden, der unserer Zielvorstellung - die Standorte des Unternehmens uns so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten - am nächsten kommt."
Der Gläubigerausschuss unterstützte den Kurs von Hoefer auf der Sitzung vom gestrigen Montag. Sie stimmten der Fortführung des Geschäftsbetriebs zu und bestätigen den Insolvenzverwalter sowie den Gläubigerausschuss im Amt. Der Automobilzulieferer mit Stammsitz in Worms hat am 26. Mai wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Auslöser für die Insolvenz war die Ablehnung eines Kredits über 22 Millionen Euro aus dem "Wirtschaftsfonds Deutschland". Diesen hatte Aksys bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt. Das Unternehmen beliefert praktisch alle namhaften Automobilhersteller mit Akustik- und Kunststoffsysteme, die den Fahrzeuginnenraum dämmen. Verbaut werden die Produkte laut Homepage im VW Passat und der Mercedes S-Klasse ebenso wie im Renault Laguna, dem Audi A4 bis hin zum 3-er BMW und dem Dacia Logan.
"Die Rückmeldungen unserer Kunden sind durchweg positiv. Sie halten dem Unternehmen die Treue," so Hoefer. Derzeit arbeiten Insolvenzverwalter und Geschäftsführung weiter am Restrukturierungsprogramm. Dabei sei entscheidend, dass die Produktion in vollem Umfang weiter laufen könne, so Hoefer.