Stuttgart. Eine breit angelegte Initiative von Politik, Wirtschaft und Verwaltung soll den Großraum Stuttgart zu einer der innovativsten Regionen in Europa im Bereich intermodale Mobilität machen. Dazu bringt Daimler Mitte 2012 das Carsharing-Konzept Car2go mit einer reinen Elektroflotte nach Stuttgart. Die bis zu 500 vollelektrischen Elektro-Smarts im Endausbau bilden die größte Elektroflotte der Welt. Die Energie Baden-Württemberg (ENBW) baut dafür die notwendige Infrastruktur mit 500 Ladestationen auf und liefert den Ökostrom. Parallel dazu arbeiten Daimler und der lokale Nahverkehrsbetrieb Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) an der Vernetzung verschiedenster Verkehrsträger, so dass einfache multimodale Mobilitätsangebote entstehen.
Weil die Verstädterung der Welt rasend schnell voranschreitet und dem Individualverkehr Grenzen setzt und weil das Auto vor allem bei den jüngeren Generationen seinen Wert als Statussymbol verliert, setzen sich praktisch alle Autohersteller mit neuen Geschäftsideen auseinander. Daimler gehört mit dem innovativen Carsharing-Angebot Car2go, das derzeit weltweit kommerzialisiert wird, zu den Pionieren. Bei Car2go können vorregistrierte Kunden im Stadtgebiet verteilte Fahrzeuge spontan mieten und am Ort ihrer Wahl wieder abstellen. Bezahlt wird nach Nutzungszeit.
"Bei den politischen Entscheidungsträgern setzt sich immer die Erkenntnis durch, dass die Lösung der Verkehrsproblematik in Städten in der integrierten Verbindung unterschiedlichster Verkehrsträger liegt", so Stefan Lippautz von Arthur D. Little im Gespräch mit der Automobilwoche. Der Ersatz des Verbrennungsmotors durch den Elektroantrieb löse die zentralen Probleme einer Stadt nicht. Vor allem Verkehr und Staus schränkten die Lebensqualität ein.