Stuttgart. Die Kleinstwagenmarke Smart des Daimler-Konzerns ist von der Finanzkrise im für die Marke noch neuen US-Markt und den angestammten Regionen bisher nicht betroffen. "Wir legen in allen Märkten zu - auch in Großbritannien und Spanien", berichtet Smart-Chef Anders Jensen im Gespräch mit Automobilwoche. In den USA, wo die Marke erst zu Jahresbeginn neu eingeführt wurde, gibt es aufgrund der limitierten Kapazität im einzigen Werk Hambach sogar lange Lieferfristen. "Die Wartezeit beläuft sich je nach Händler und Standort auf über ein Jahr", so Jensen. Neben der deutlich über den Planungen liegenden Nachfrage spielt dabei auch eine Rolle, dass die Zweisitzer nicht wie in den USA üblich aus dem Händlerbestand gekauft werden können, sondern einzeln konfiguriert und bestellt werden müssen. "Damit haben die Kunden eine andere Beziehung zu ihrem Fahrzeug. Wir glauben, dass die Exklusivität des fortwo durch die Wartezeit eher zunimmt", so Jensen. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass die Lieferfristen gesenkt werden müssen.
"Wir erhöhen jetzt durch neue Schichten die Produktionskapazität mit dem Ziel, die Wartezeit auf mehrere Monaten zu reduzieren", kündigte Jensen an. Spielraum dafür gebe es im Werk noch genügend. Derzeit wird dort im Zweischichtbetrieb gearbeitet. In diesem Jahr will die Kleinstwagenmarke deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen als die 103.000 Einheiten von 2007. "In den USA werden wir sicher mehr als 20.000 Einheiten absetzen", so der Manager. In den ersten neun Monaten verzeichnete Smart ein Absatzplus von knapp 47 Prozent auf 102.000 Fahrzeuge, wobei fast 18.000 Einheiten in den USA verkauft wurden. Im Einführungsjahr hatte die Marke lediglich 16.600 Stück geplant.