Potsdam. Siemens PLM Software und Facton haben eine strategische Kooperation vereinbart. Ziel ist es beide Software-Lösungen zu integrieren. Siemens ist ein großer Anbieter von so genannten Lifecycle-Management-Lösungen (PLM), die in der Produktentwicklung eingesetzt werden. Facton hat sich auf Kalkulations-Software für die Autoindustrie spezialisiert. "Um sich frühzeitig einen präzisen Überblick über die Kosten verschaffen zu können, ist ein wechselseitiger Datenaustausch zwischen PLM- und Costing-System unerlässlich“, so Chris Nicolaes, CEO bei Facton. "Der Einsatz von alternativen Materialien, Standorten oder Herstellungsprozessen lässt sich mit minimalem Aufwand abbilden und analysieren. Aber auch Anpassungswünsche am Produkt können sofort neu kalkuliert und mit einer Änderungshistorie nachvollzogen werden.“
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird die Facton-Lösung in die Teamcenter-Software von Siemens PLM integriert. Dadurch können Ziel-Kosten mit Ist-Kosten verglichen werden und Zielereignisse mit denen, die tatsächlich bei der Produktentwicklung auftreten. Facton zufolge lassen sich bereits in den frühen Phasen des Produkt-Lebenszyklus präzisere Kalkulationen erstellen. Dies verbessere das Risikomanagement und die Produktivität; außerdem würden so genauere Prognosen möglich, was der grundsätzlichen Steigerung der Unternehmens-Rentabilität zugute kommt. Die gemeinsame Product-Lifecycle-Costing-Lösung ermöglicht es dem Kunden, rechtzeitig verlässliche Investitionsentscheidungen zu treffen, wie Facton betont.
Facton ist Anbieter eines offenen Kalkulationsprogramms für Fahrzeuge, Module, Komponenten und Teile, das sowohl auf Daten der zentralen Unternehmens-IT sowie auf spezielle Systeme aus dem Engineering zugreift. Dazu gehört zum Beispiel das "Product Lifecycle Management". Das Unternehmen mit Sitz in Potsdam sieht sich als deutscher Marktführer für solche Programme in der Autoindustrie. In den nächsten drei Jahren soll die Weltspitze erreicht werden. Neben dem Management ist der ehemalige SAP-Gründer Hasso Plattner mit Risikokapital zu mehr als 50 Prozent an Facton beteiligt.