Belgrad. Serbien bezahlt in diesem Jahr nicht den vollen Beitrag, den das Land eigentlich an Fiat für das gemeinsam betriebene Autowerk in Kragujevac zahlen müsste. Serbien hält 33 Prozent an dem eine Milliarde Euro teuren Gemeinschaftsunternehmen, das den Fiat 500L produziert. Die ersten Fahrzeuge liefen im Juli vom Band. Die Fabrik soll bis Ende 2012 insgesamt 2400 Menschen Arbeit bieten und bis zu 200.000 Autos pro Jahr produzieren, wie unsere Schwesterzeitung "Automotive News Europe“ berichtet.
Die Vereinbarung sieht vor, dass Serbien im September nach Verabschiedung seines Haushalts 50 Millionen Euro an Fiat zahlt. Das entspricht 55 Prozent der 90 Millionen Euro, die das Land eigentlich zahlen sollte. 50 Prozent des Betrages, den es Fiat für dieses Jahr schuldet. Der Rest soll im kommenden Jahr folgen."Das Problem ist, dass die Vorgängerregierung die Zahlungen an Fiat nicht ins Budget für 2012 aufgenommen hat. Jetzt zahlen wir einen Teil in diesem Jahr und verschieben die restlichen 40 Millionen Euro auf 2013“, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag. Im Juli hatte eine neue, von Sozialisten geführte Regierung die Macht in Serbien übernommen und hohe Schulden von ihren Vorgängern geerbt. Die Schulden bremsen auch den Bau einer Straße, die Kragujevac an die E75 anbinden soll. Die neue Regierung hat bereits zugesagt, sie schnellstmöglich fertig stellen zu lassen.Fiat-Chef Sergio Marchionne wird Serbien kommende Woche besuchen, um weitere Gespräche zu führen. Der 500L ist nach dem 500, der Abarth-Sportversion und dem Cabrio 500C die vierte Version der Baureihe. Er soll in Italien und Frankreich im September auf den Markt kommen, in den anderen Ländern Europas im Oktober. Die Preise starten bei 15.550 Euro. Der Verkauf in Nordamerika und vielleicht in Asien beginnt im nächsten Jahr.Serbien verschiebt Zahlung an Fiat
Serbien und der Autobauer Fiat haben vereinbart, die Zahlungen des Landes für das gemeinsam betriebene Autowerk neu aufzuteilen. Eigentlich wären in diesem Jahr 90 Millionen Euro fällig gewesen.
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