Paris. Der verschuldete französische Autobauer PSA wird die chinesische Karte spielen. Am Dienstag hat der Aufsichtsrat grünes Licht erteilt für den Einstieg des chinesischen Herstellers Dongfeng mit 14 Prozent. Gleichzeitig übernimmt der französische Staat Anteile im selben Umfang, um zu verhindern, dass die Chinesen die Kontrolle über das französische Traditionsunternehmen erlangen. Umgesetzt werden soll dies durch eine drei Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung, an der sich Dongfeng und der Staat mit jeweils 800 Millionen Euro beteiligen.
Dongfeng hat in einer Mitteilung an die Börse von Hongkong bekannt gegeben, die Kooperation mit den Franzosen deutlich ausbauen zu wollen. Der Bereich Forschung und Entwicklung soll erweitert werden, die Zusammenarbeit in dem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen intensiviert werden. Zudem ist der Einstieg in neue Exportmärkte geplant. PSA will sich erst bei der Bilanzpressekonferenz an diesem Mittwoch zum Thema zu äußern.
Im Aufsichtsrat hatte es ein zähes Ringen um die Entscheidung gegeben. Aufsichtsratschef Thierry Peugeot hatte sich gegen größere Teile des umfangreichen Familienclans gestellt und für ein stärkeres Engagement der Familie plädiert, um die Kontrolle über den Konzern zu erhalten. Die eher wirtschaftlich denkenden Familienteile jedoch hatten sich dagegen ausgesprochen und nun die Oberhand behalten.