Genf. Der neue PSA-Vorstandschef Carlos Tavares hat seine Bereitschaft zu neuen Kooperationen mit anderen Automobilherstellern unterstrichen. Die Allianz mit General Motors will er so weit wie möglich weiterführen, ob über die vereinbarten Projekte hinaus aber gemeinsame Vorhaben möglich sind, ist seit der Beteiligung der chinesischen Dongfeng-Gruppe mehr als fraglich.
"Natürlich wollen wir auch in Zukunft Kooperationen zum Vorteil aller Beteiligten eingehen," sagte Tavares am Montag vor Journalisten beim Autosalon in Genf. "Die Investitionen in neue Technologien sind enorm - und viele Autobauer arbeiten an den selben Fragestellungen."
Eine Zusammenarbeit in technologischer Hinsicht, wie sie seit knapp zwei Jahren mit General Motors verfolgt wird, könne die Kosten für Entwicklungen auf mehrere Schultern verteilen und sei zum Vorteil aller Beteiligten, sagte Tavares. "PSA ist ein Unternehmen, das weit geöffnet ist für Partnerschaften." Wenn es den Unternehmen gelinge, konkurrierende Bereiche auszuklammern, dann sei die gemeinsame Finanzierung neuer Technologien ein geeignetes Mittel, um die Entwicklungskosten in den Griff zu bekommen.
Die Allianz mit GM werde weitergeführt in den drei bislang festgelegten Bereichen Logistik, Einkauf. GM war im vergangenen Dezember als Aktionär bei PSA Peugeot ausgestiegen. Der Opel-Mutterkonzern hatte einen Sieben-Prozent-Anteil an PSA an institutionelle Anleger veräußert. Kurz darauf hatten beide Seiten die Fortsetzung der Zusammenarbeit für zwei Produkte auf Basis von PSA-Architekturen bekräftigt. Dabei geht es um ein Programm im Bereich B-MPV (Multi Purpose Vehicle) und C-CUV (Crossover Utility Vehicle).
Tavares kündigte an, bis Mitte April ein neues Programm zur Restrukturierung von PSA vorzulegen. An dem grundlegenden Ziel, im Verlauf des Jahres 2017 wieder einen positiven Cashflow zu erreichen, halte er dabei fest, betonte Tavares. Sein Vorgänger Philippe Varin habe im vergangenen Jahr bereits bedeutende Fortschritte beim Schuldenabbau von PSA erreicht, fügt er hinzu.