Stuttgart. Die Beteiligung am Wolfsburger Automobilkonzern treibt nicht nur den Gewinn von Porsche, sondern beschert auch dem Vorstand einen üppigen Geldsegen. Für das Geschäftsjahr 2006/07, das am 31. Juli endete, erhielt das sechsköpfige Gremium um Vorstandschef Wendelin Wiedeking insgesamt 112,7 Millionen Euro. Bereits im vorigen Geschäftsjahr waren die Bezüge auf 45,2 Millionen Euro verdoppelt worden. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen weigert sich Porsche, die Vorstandsbezüge einzeln auszuweisen. Dennoch hat Wiedeking häufig klar gemacht, dass er als Chef mit deutlichem Abstand am Meisten verdient.
Von der Gesamtsumme sind 107,3 Millionen Euro erfolgsbezogen. Die gewaltige Steigerung der Bezüge dürfte in erster Linie auf die 31-prozentige Beteiligung an Volkswagen zurückgehen. Diese hat dem Sportwagenhersteller hauptsächlich über Dividendenzahlungen und Aktienoptionsgeschäfte 4,8 Milliarden Euro Gewinn gebracht – von insgesamt erzielten 5,8 Milliarden Euro. Auch im vorherigen Geschäftsjahr war der VW-Anteil wesentlich für den Ertragssprung auf 2,1 Milliarden Euro verantwortlich gewesen. Dagegen hat Porsche im Geschäftsjahr 2006/07 im operativen Geschäft mit rund einer Milliarde Euro erstmals seit Jahren einen Gewinnrückgang verzeichnet. Ausschlaggebend dafür sind hohe Investitionen in das neue viersitzige Coupe Panamera, das 2009 auf den Markt kommen soll, und für die Entwicklung des Hybridantriebs. Das hat Porsche indirekt eingeräumt und auf die „sehr konservative Bilanzierung“ hingewiesen. Ohne diese Belastungen hat der Sportwagenhersteller allerdings mit 97.515 Fahrzeugen mehr und höherwertige Einheiten verkauft als jemals zuvor. Nach wie vor werden zweistellige Renditen im Kerngeschäft erzielt, wie Wiedeking betont.