Porsche kann sich mehr Einkauf mit VW vorstellen

Berlin. Porsche will die Zahl der Lieferanten in den nächsten Jahren verringern und kann sich auch weitere gemeinsame Einkaufsaktivitäten mit Volkswagen vorstellen. "Eine stärkere Verzahnung mit VW ist sicherlich interessant", so Fischer. In dem Maße wie die Kooperation mit VW ausgeweitet werde, würden automatisch auch gemeinsame Einkaufsprojekte entstehen. Bereits jetzt werde beispielsweise beim Geländewagen Cayenne Volumen gebündelt. Mit dem viertürigen Coupe Panamera, das 2009 auf den Markt kommt, werde das fortgesetzt.

Um die Einkaufsmacht bei Porsche zu erhöhen, will der Sportwagenhersteller außerdem die Zahl der derzeit 700 Lieferanten verringern. "Es gibt zwar kein konkretes Ziel, allerdings ist jeder Materialgruppenverantwortliche aufgefordert, Volumen zusammenzulegen", so der Manager.

Fischer bekräftigte die Prognosen für das am 31. Juli abgelaufene Geschäftsjahr 2006/07: "Porsche wird das Vorjahresniveau beim Ertrag deutlich übertreffen. Dabei spielen natürlich Sondereffekte im Zusammenhang mit der VW-Beteiligung eine erhebliche Rolle." Im Geschäftsjahr 2005/06 belief sich der Vorsteuergewinn auf 2,1 Milliarden Euro. Das Einkaufsvolumen von Porsche betrug 2006/07 laut Fischer 3,1 Milliarden Euro. "Die Einkaufsabteilung trägt wesentlich dazu bei, dass Porsche so profitabel ist", stellte der Manager klar.

Dabei gelten für den Sportwagenhersteller besondere Rahmenbedingungen: Während die Einkaufsmacht aufgrund der vergleichsweise geringen Stückzahlen - im vergangenen Geschäftsjahr wurden 102.000 Einheiten produziert - nur gering ist, hängt Porsche stark von den Lieferanten ab. Die Stuttgarter erbringen Fischer zufolge nur 15 Prozent der Wertschöpfung. Umgekehrt gesprochen, werden 85 Prozent der Teile und Komponenten bei Lieferanten eingekauft. "Wir setzen ausschließlich auf Single Sourcing. Einen zweiten Lieferanten zu haben, macht bei unseren Volumina keinen Sinn", erklärt der Spezialist für Lieferantenbewertung. Außerdem legt Porsche Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit. Sollten finanzielle Probleme beim Zulieferer auftreten, sei das Unternehmen gezwungen, den Lieferanten auch über eine längere Zeit zu unterstützen.