Weissach. Weil Porsche um die soziale Akzeptanz seiner hochmotorisierten Fahrzeuge fürchtet, hat das Thema Verbrauchsreduzierung derzeit höchste Priorität. “Wir arbeiten an einer ganzen Reihe von Maßnahmen, um den Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen Emissionen auch bei den Sportwagenbaureihen zu senken”, sagt Michael Leiters, verantwortlich für die Hybridentwicklung, am Mittwoch im Gespräch mit der Automobilwoche. “Das größte Potenzial sehen wir bei der Benzin-Direkteinspritzung.” Damit könne bei herkömmlichen Fahrzeugen der größte Verbrauchseffekt erzielt werden. Außerdem denke Porsche über Start-Stopp-Systeme nach. Nähere Angaben wollte er dazu nicht machen.
Porsche arbeitet an Direkteinspritzung für Sportwagen
Um den Energieverbrauch zu verringern, muss man alle Register ziehen, wie Leiters betonte. Dazu zähle die Überarbeitung von elektronischen Komponenten ebenso wie die Verringerung der Reibung bei Reifen und Getrieben sowie der Leichtbau und die Verbesserung der Aerodynamik. Eine Entscheidung über Hybrid-Versionen des 911er und der Mittelmotor-Baureihe mit den Modellen Boxster und Cayman ist laut Porsche noch nicht gefallen.
Beim über zwei Tonnen schweren und entsprechend spritfressenden Cayenne hat Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nach eigener Aussage bereits tief in die Taschen gegriffen: Anlässlich der Modellpflege im Frühjahr erhielten die Geländewagen neue Motoren mit Benzin-Direkteinspritzung. Damit sind dem Unternehmen zufolge im realen Fahrbetrieb Kraftstoffeinsparungen von bis zu 15 Prozent möglich. “Noch in diesem Jahrzehnt will der Sportwagenhersteller eine Hybrid-Version des Cayenne auf den Markt bringen. Auch die so genannte vierte Baureihe, der Panamera, soll die sparsame Kombination eines Verbrennungs- mit einem Elektromotor erhalten. Das völlig neu entwickelte viertürige Coupe wird erstmals 2009 beim Händler stehen.