Peugeot bringt den 3008 HYbrid4 ab 34.150 Euro

Saarbrücken. Peugeot hat die mit Spannung erwarteten Preise für den weltweit ersten Pkw mit Diesel-Voll-Hybrid veröffentlicht. Der 3008 HYbrid4 kann ab sofort ab 34.150 Euro bestellt werden.Das teilte der französische Autohersteller am Montag in Dinard bei der internationalen Fahrvorstellung des Autos mit.

Die Vollhybrid-Version des 3008 kostet damit in einer sehr guten Ausstattung rund 3000 Euro mehr als eine vergleichbare 2-Liter-Diesel-Version des 3008. Allerdings verfügt der 3008 HYbrid4 über eine Gesamt-Systemleistung von 200 PS, während die konventionelle Dieselversion auf 163 PS kommt.

Der Basispreis des 3008 Hybrid bezieht sich auf eine Version, die sich tatsächlich "3008 HYbrid4 99g" nennt. Dabei bezieht sich 99g auf einen CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer im EU-Testzyklus. Der noch umfangreicher ausgestattete "3008 Hybrid4" kostet 36.150 Euro.

Pressesprecher Bernhard Voß erklärte bei der internationalen Vorstellung in Dinard in der Bretagne, der Preis sei ausgeprochen "scharf kalkuliert" worden. Die vor allem für Geschäfts- und Businesskunden gedachte Version "3008 HYbrid4 99g" kostet im Leasing nur 29 Euro mehr als die Version mit dem 163 PS-Diesel.

Für Peugeot ist der erste serienmäßige Diesel-Hybrid der Welt das wichtigste Auto seit Jahren. Der PSA-Konzern, der die Technik an seine beiden Marken Peugeot und Citroen verwaltet, will den Hybrid-Antriebsstrang möglichst rasch in mehreren Modellen einsetzen, um auf schnell Skaleneffekte zu erzielen.

Deshalb verzichtete Peugeot auch darauf, den innovativen Hybrid-Antrieb zunächst in einem völlig neuen Modell wie dem künftigen Crossover-Modell 508 RXH einzusetzen, das auf der IAA präsentiert wird. Den Franzosen geht es darum, die Technik möglichst schnell auszurollen.

Dies ist relativ einfach möglich, weil der Hybrid-Antriebsstrang nahezu komplett in alle Hinterachsen der Plattformen 2 und 3 des PSA-Konzerns passt und damit in alle Kompakt- und Mittelklassemodelle. Wegen des deutlich höheren Preises gilt es derzeit aber noch als unwahrscheinlich, dass Peugeot den künftigen 309 auch als Hybridversion anbietet. Denkbar ist aber ein Citroen DS4 mit Hybridstrang.

Zunächst aber wird Citroen im April oder Mai den neuen DS5 mit dem Hybrid-Antrieb anbieten. Danach folgt schon bald der erwähnte Peugeot 508 RXH und im Jahresverlauf soll dann auch die Kombiversion des 508 als Hybridversion verfügbar sein.

Das HYbrid4-Konzept von PSA ist bei der Produktion von Vorteil, weil es in zahlreiche Standard-Plattformen eingebaut werden kann. So lassen sich diverse Motoren mit dem Hybrid kombinieren, auch Benzinmotoren.

Bei der demnächst beginnenden IAA zeigt Peugeot zu Demonstrationszwecken das Conceptcar HX1, ein sechssitziges Sport-Coupé als Plug-in-Hybrid. Angetrieben wird der HX1 von einem 2,2-Liter Diesel mit 204 PS und einem 95 PS starken E-Motor in der Hinterachse, wodruch eine Systemleistung von 299 PS zu Stande kommen soll. Da der HX1 mit an der Steckdose aufladbaren Lithium-Ionen-Batterien größerer Kapazität ausgerüstet ist, soll der Verbrauch bei nur noch 3,2 Litern im EU-Zyklus liegen.

Peugeot rechnet damit, dass der 3008 Hybrid4 jeweils zur Hälfte von Privat- und Flottenkunden gekauft wird. "Bei den Privatkunden haben wir vor allem technikbegeisterte, kaufkräftige Kunden im Visier, die sich von der Masse abheben möchten," sagt Christian Bonnet, Produktverantwortlicher für den neuen Wagen.

Für Flottenkunden könne der 3008 Hybrid4 vor allem wegen seiner sehr niedrigen Unterhaltskosten und Gesamtbetriebskosten interessant sein. In Frankreich schüttet der Staat zudem erhebliche Kaufanreize für Fahrzeuge mit besonders niedrigen CO2-Werten aus. Im Falle des 3008 Hybrid4 können die Kunden dabei mit einem Staats-Zuschuss von bis zu 4000 Euro rechnen. Umgekehrt fallen bei Neuzulassungen von Fahrzeugen mit höheren Verbräuchen erhebliche Mehrkosten an, die durchaus 2000 Euro und mehr erreichen können (Bonus-Malus-System). Damit ist die Hybridtechnik in Frankreich und einigen anderen Ländern derzeit besonders attraktiv.

In Deutschland peilt Peugeot im kommenden Jahr 1500 Verkäufe des 3008 Hybrid4 beziehungsweise 3008 Hybrid4 99g an. Im laufenden Jahr rechnet man noch mit 500 Verkäufen. "Es gibt ja keine vergleichbaren Diesel-Vollhybride, deshalb ist eine Marktprognose noch sehr schwierig," sagte Pressesprecher Bernhard Voß.

Der 3008 HYbrid4 kann bis 60 km/h rein elektrisch fahren, und zwar etwa vier Kilometer weit. Die Vorderräder werden über einen 163 PS starken Zwei-Liter-Dieselmotor angetrieben, die Hinterräder ausschließlich über einen 37 PS starken Elektromotor. Dieser E-Motor bezieht seine Energie aus einer Nickel-Metallhyrid-Batterie (Ni-MH) mit 5,5 Ah Leistung und einer Betriebsspannung zwischen 150 und 270 Volt, wie sie auch im Toyota Prius eingesetzt wird.

Der Dieselmotor bringt ein Drehmoment von 300 Nm auf die Straße, der E-Motor von weiteren 200 Nm. Zusammen ergibt dies aus verschiedenen Gründen ein Gesamt-Drehmoment von maximal 450 Nm.

Die Gesamtleistung von 200 PS ist allerdings nur bei einer Geschwindigkeit bis 120 km/h abrufbar. Darüber hinaus dient allein der Dieselmotor mit 163 PS als Antriebsquelle.

Der Verbrauch des "3008 Hybrid4 99g" liegt nach Angaben von Peugeot bei 3,8 Litern im EU-Testzylus. Der 3008 Hybrid4", der mit breiteren Reifen unterwegs ist, kommt demnach auf 4,0 Liter Dieselkraftstoff. Dies entspricht 99 Gramm beziehungsweise 104 Gramm CO2 pro Kilometer.

Im Peugeot-Handel sollen die Verkaufs- und Servicemitarbeiter für das Fahrzeug besonders qualifiziert werden. Bei der Fahrzeugübergabe erhalten Kunden eine detaillierte Einweisung und in der Einführungsphase zudem einen Gutschein für ein ADAC-Spritspartraining, das spezifisch auf HYbrid4-Vorteile abgestimmt ist.