Peugeot 508 - Flaggschiff mit Vorbildfunktion

Paris. Peugeot hat volle drei Wochen vor dem Pariser Autosalon seine wichtigste Neuheit enthüllt: Der neue Mittelklassewagen 508 und die Kombiversion 508 SW werden in dieser Woche internationalen Journalisten in Paris vorgestellt. Der französische Hersteller läutet mit dem 508 nicht nur eine neue Ära in seinem Design ein, sondern will mit dem 508 auch ein Referenzfahrzeug in seiner Modellpalette in puncto Qualität, Verarbeitung und Effizienz aufbieten, wie der neue Markenchef Vincent Rambaud sagte.

In den Verkauf kommt der 508 in Europa ab Anfang 2011, in China wird er kurz darauf eingeführt. Für den europäischen Markt werden die Fahrzeuge im Werk Rennes gebaut, für China im Werk Wuhan. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2012 peile Peugeot einen weltweiten Verkauf von 200.000 Einheiten an, davon rund die Hälfte in China, sagte Markenchef Rambaud. Beim Preis will Peugeot aber seiner Linie als Volumenanbieter treu bleiben: "Wir werden preislich auf dem Niveau des 407 bleiben," versicherte Rambaud. Auch deshalb werde der 508 für Peugeot ein "neuer Trumpf in der Modellpalette" und "unsere Speerspitze bei Design, Qualität und Effizienz" in werden, zeigte er sich überzeugt.

"Der 508 ist extrem wichtig für Peugeot. Er wird für uns der neue Markenbotschafter schlechthin sein," sagte Rambaud. Im 508 wird Peugeot eine breite Palette von Antriebskonzepten anbieten, inklusive der Anfang 2011 erstmals im 3008 startenden Hybridtechnik HYbrid4, bei der nur die Hinterräder rein elektrisch angetrieben werden, die Vorderräder aber über einen optimierten Dieselmotor.

Der 508 ersetzt für Peugeot den kleineren 407 und den großen 607, der nie wirklich mit seinen angedachten Wettbewerbern Audi A6, Mercedes E-Klasse und BMW Fünfer konkurrieren konnte. Peugeot habe den 508 bewusst kleiner gehalten als möglich, betonte der für die neue Baureihe zuständige Produktmanager Frédéric Templer. Denn die neuen Kundenanforderungen gingen nicht mehr in Richtung "immer größer, immer schneller."

Klein ist der 508 aber nicht: Er misst als Limousine immerhin 4,79 Meter, als Kombi 4,81 Meter. Beim CW-Wert kommt die Limousine auf 0,25, der Kombi auf 0,26, was in beiden Fällen Spitzenwerte in dem Segment bedeutet. Auch beim Gewicht wurde der Trend zu immer mehr Speck gestoppt: Der 508 wiegt bei gleicher Motorisierung 35 Kilogramm weniger als der kleinere Vorgänger 407, beim SW liegt der Unterschied sogar bei 45 Kilogramm.

"Wir sehen als Kundenanforderungen in diesem Segment vor allem einen erhöhten Komfort, höchste Sicherheit und eine herausragende Qualität, die wir bei der Entwicklung des 508 auf geradezu obsessionelle Art und Weise verfolgt haben," sagte Templer.

Im harten Wettbewerb der gehobenen Mittelklasse, die schon längst in die Liga der Oberklasse hineingewachsen ist, will der 508 mit einer betont eleganten und zurückhaltenden Linie überzeugen. Das bisherige Riesenmaul verschwindet bei dem neuen Design, die Motorhaube ist extrem weit nach unten gezogen, die einstiegen Riesen-Scheinwerfer wurden deutlich verkleinert.

Das Serienauto übernimmt dabei viele Merkmale des im Frühjahr vorgestellten Conceptcars SR1. "Wir wollten keinen aggressiven Stil, wie ihn viele Wettbewerber in dieser Klasse kultivieren, sondern setzen auf Eleganz und Klarheit", sagte der für das Außendesign zuständige Pierre Paul Mattei bei der Vorstellung des neuen Flaggschiffes.

Beim Antrieb stehen für den 508 zunächst vier Dieselmotoren zur Auswahl mit einer Leistung zwischen 82 kW/112 PS und 150 kW/204 PS und zwei Benzinern mit 88 kW/120 PS sowie 115 kW/156 PS. Ein serienmäßiges Start-Stopp-System, von Peugeot e-HDI genannt, senkt deren Kraftstoffverbrauch um bis zu 15 Prozent. Der 1,6-Liter-Einstiegsdiesel soll so nur 4,4 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbrauchen. Für noch mehr Sparsamkeit soll ab 2012 der Hybridantrieb aus dem 3008 sorgen. Die dann 200 PS starke Kombination aus Elektro- und Dieselmotor soll den CO2-Ausstoß auf unter 99 Gramm pro Kilometer senken.