Penske will Mehrheit an Jacobs

Aachen. Handelsriese Penske, mit einem Umsatz von 17,2 Milliarden Dollar die Nummer zwei in den USA, will die Mehrheit an der Jacobs-Gruppe, ihrerseits Nummer zehn in Deutschland, übernehmen. Das geht aus einer Anmeldung zum Fusionskontrollverfahren beim Bundeskartellamt hervor, derzufolge Penske seinen Anteil an Jacobs aufstocken will. Ausweislich des Jahresberichts hält der US-Konzern aber bereits 50 Prozent an Jacobs.

Die beiden Unternehmen kommentierten die Anmeldung nicht. Nach Informationen der Automobilwoche geht es dabei aber nicht um einen Verkauf der Anteile der Familie Jacobs, sondern um eine Aufstockung des Kapitals.

Stand Freitag lag noch keine Zustimmung des Kartellamts vor. Da die Anmeldung allerdings bereits vom 31. Juli datiert und Anträge - so sie unproblematisch sind - typischerweise binnen eines Monats genehmigt werden, könnte sie unmittelbar bevorstehen.

Eine Aufstockung des Kapitals könnte auch die Wachstumsstrategie von Jacobs fördern. Das Unternehmen hat zuletzt durch Zukäufe und Neueröffnungen seine Position ausgebaut. Von 2006 bis 2014 hat Jacobs seinen Umsatz auf zuletzt 610 Millionen Euro mehr als verdoppelt. An diesem Wochenende eröffnet zudem ein neues Seat-Haus in Düren.

Die börsennotierte Penske Automotive Group ist vor allem in den USA und Großbritannien aktiv. Insgesamt verkaufte das Unternehmen vergangenes Jahr 216.462 Neu- und 181.894 Gebrauchtwagen. In Deutschland gehören Penske das Porsche Zentrum Mannheim und die Tamsen GmbH Hamburg. Zudem ist der Handelsriese an an diversen Händlern zur Hälfte beteiligt, darunter auch Jacobs, wo Penske 2005 einstieg. 2014 verkaufte Jacobs mit 802 Mitarbeitern 28.798 Fahrzeuge. Etwa die Hälfte waren Neuwagen.