Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im März um neun Prozent, bei der Entwicklung der KBA-Segmente wurden die Trends der letzten Monate bestätigt.
Das Mini-Segment gewann gegenüber dem Vorjahresmonat fast zwölf Prozent. Angetrieben wurde diese Entwicklung durch die positive Entwicklung der drei Segmentführer VW UP (plus 11,5 Prozent), Fiat 500 (plus 22 Prozent) und Opel Adam (plus 26 Prozent). Dabei erreichte der Fiat 500 mit 17 Prozent den niedrigsten Anteil an privaten Zulassungen. Der Segmentdurchschnitt lag mit 35 Prozent knapp unterhalb des privaten Anteils aller Neuzulassungen. Die Kleinwagen gewannen ähnlich stark wie der Gesamtmarkt und verzeichneten mit über 47 Prozent einen ungewöhnlich hohen privaten Anteil. Auslöser dieses Erfolgs bei Privatkunden war das Plus des Segmentführers VW Polo von fast zwölf Prozent, bei einem Anteil privater Zulassungen von über 60 Prozent. Auf Rang zwei und drei folgten Opel Corsa und Ford Fiesta, beide mit deutlichen Zugewinnen. Diese drei Modelle belegen auch nach Ablauf des ersten Quartals in dieser Reihenfolg die ersten Plätze.Segmententwicklung im März 2015
Nur Luxusklasse und Vans verlieren
Die SUVs bleiben auch im ersten Quartal das am stärksten wachsende Segment. Minivans dagegen verlieren zunehmend an Bedeutung. Über ein Viertel aller Neuzulassungen sind Pkw der Kompaktklasse.
Kompaktwagen stärkstes Segment
Die Kompaktwagen konnten im März wiederum ein deutliches Plus verzeichnen. Die Neuzulassungen lagen um mehr als 13 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Platz eins gehört uneingeschränkt dem VW Golf mit einem Segmentanteil von über 32 Prozent und einem Plus von mehr als 31 Prozent. Auf Platz zwei lag mit großem Abstand der Audi A3, gefolgt vom Skoda Octavia. Beide Modelle verzeichneten im März zweistellige Wachstumsraten. Der private Anteil dieses Segments ist auf ähnlichem Niveau wie der des Gesamtmarkts.
Nach deutlichen Zuwächsen in den ersten beiden Monaten entwickelte sich Mittelklassensegment im März ähnlich positiv wie der Gesamtmarkt. Plus neun Prozent bescherte dieser Fahrzeugklasse einen Marktanteil von über 13 Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung ist vor allem der Segmentführer VW Passat mit plus 27 Prozent. Nach drei Monaten liegen Mercedes C-Klasse und Audi A4 auf den folgenden Plätzen. Beide steigerten ihre Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,6 Prozent beziehungsweise um 12,5 Prozent. Den höchsten Privatkundenanteil unter den Top zehn Modellen im März hatte die C-Klasse mit über 33 Prozent.Im Gegensatz zu den letzten Monaten konnte die Oberklasse im März ihr Volumen geringfügig steigern. Nach drei Monaten liegt dieses Segment allerdings fast sechs Prozent im Minus. Das bezüglich des Modellangebots schwach besetzte Segment wird zu über 95 Prozent von Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse beherrscht. Von diesen drei Modellen konnte lediglich der Audi A6 im ersten Quartal ein Plus verzeichnen. Dies reichte aber nicht aus, die Verluste der beiden Wettbewerber zu kompensieren.SUVs legen am deutlichsten zu
Die Vans verzeichneten im März ein Minus von fast 13 Prozent. Die beiden Segmentführer VW Touran bei den größeren und die Mercedes B-Klasse bei den kleineren Vans büßten deutlich an Volumen ein.
Die SUVs, die im März fast doppelt so stark zulegten wie der Gesamtmarkt, haben eine sehr hohe Modelldichte mit häufig wechselnden Segmentführern. Im März allerdings bestätigte sich der Segmentführer des Vormonats: Der Opel Mokka lag auf Platz eins mit einem Plus von fast neun Prozent. Platz zwei und drei belegten der Ford Kuga mit plus 40 Prozent und der Nissan Qashqai, der aber ein Minus von fast 14 Prozent hinnehmen musste. Der Marktanteil der SUVs betrug insgesamt 10,4 Prozent, bei fast 48 Prozent privaten Zulassungen. Das ist der höchste Wert bei allen vom KBA betrachteten Segmenten. Ein weiterer Grundstein des Erfolgs ist die hohe, ausgeglichene Modellvielfalt in diesem Segment. Die drei Segmentführer kamen in Summe auf einen Segmentanteil von lediglich 25 Prozent. Dies ist der mit Abstand geringste Wert aller Segmente und ein Indiz für die die äußerste hohe Wettbewerbsdichte.Die größeren Geländewagen konnten im März wieder Gewinne verzeichnen. Der Segmentführer VW Tiguan verlor zwar über 20 Prozent, die anderen Modelle konnten dies aber kompensieren. In diesem Segment ist die Wettbewerbsdichte deutlich geringer als bei den SUVs: Die Top drei Modelle machten mehr als 40 Prozent des Segmentvolumens aus.Die etwas längerfristige Entwicklung der Marktanteile von SUVs, Geländewagen, Minivans und Großraumvans macht deutlich, dass der Erfolg der SUVs seit Anfang 2013 eindeutig zu Lasten der Minivans geht. Sie sind die Verlierer der letzten Jahre, während sich die Großraumvans auf relativ stabilem Niveau behaupten konnten. Auch die größeren, “echten“ Geländewagen konnten ihre Marktanteile trotz der kleineren Konkurrenten leicht ausbauen. Es hat bisher also weniger ein “downsizing“ von größeren Geländewagen zu kleineren SUVs stattgefunden, sondern eine Wanderung von den Minivans zu diesen SUVs.
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