Die Gesamtzulassungen mögen sich im Juli nur moderat um 1,5 Prozent nach oben bewegt haben – bei der Betrachtung der einzelnen Zulassungskanäle gibt es dagegen so viel Bewegung wie selten. Insbesondere bei den Eigenzulassungen von Handel und Herstellern ging es im vergangenen Monat kräftig nach unten. Ihr Anteil lag lediglich bei 26,4 Prozent, wie Zahlen des Marktbeobachters Dataforce zeigen. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2014 und fast acht Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn. Auch im Vergleich zum Vormonat ging es satte 3,3 Prozentpunkte nach unten.
"Einerseits haben sich Fahrzeugbau, -handel und Autovermieter schon im ersten Halbjahr mit vielen Fahrzeugen eingedeckt, andererseits war die Nachfrage nach Gebrauchtwagen zuletzt leicht rückläufig, was die Weitervermarktung der Eigenzulassungen erschweren könnte", erklärt Dataforce-Analyst Benjamin Kibies die Entwicklung. Besonders der Handel kämpfe mit längeren Standzeiten und habe seine Eigenzulassungen deswegen zurückgefahren. Der aktuelle Rückgang entfällt fast vollständig auf den Handel.
Gegenläufig entwickelte sich der Flottenmarkt, der zum Juni 1,7 Punkte gutmachte. 25,78 Prozent sind der höchste Anteil dieses Jahres. "Offenbar haben die Fuhrparkleiter ihre Neuanschaffungen unbeeindruckt von der Diesel-Debatte vorgenommen", kommentiert Kibies. Beim Anteil erreicht der Flottenmarkt so beinahe die Eigenzulassungen (siehe Grafik)
Der Privatmarkt wirkt mit einem im Vergleich zum Juni nur minimal gesunkenen Anteil auf den ersten Blick relativ stabil, die Zahl der Neuzulassungen war allerdings auf dem zweitniedrigsten Juli-Stand seit dem Beginn der Dataforce-Aufzeichnungen, wie Kibies erklärt. "Vor allem an einem Diesel interessierte Käufer werden wohl erst einmal abwarten, ob sich Fahrverbote sicher vermeiden lassen."
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