Haben Sie schon einmal einen Lexus CT 200h auf deutschen Straßen gesehen? Da müssen Sie schon großes Glück haben - oder bei einem Lexus-Händler vorbeischauen. Das kompakte Spar-Modell der Toyota-Nobelmarke wurde per Ende Juli nur 123 Mal verkauft, damit wurde der kleine Lexus hierzulande seltener geordert als ein Lamborghini Aventador mit 700 PS.
Der Verkehrsclub Deutschland preist den CT 200h wie schon im Vorjahr als Sieger aller Klassen in seiner jüngsten Hitliste der umweltfreundlichsten Neufahrzeuge auf dem deutschen Markt an. Auch die meisten anderen besonders grünen Autos werden am Markt unterdurchschnittlich nachgefragt. Kann man sich die Ergebnisse der VCD-Auto-Umweltliste also schenken? Besser nicht.
Das sparsamste Volkswagen-Modell, der Eco up!, taucht nur auf Rang vier der Öko-Liste auf. Als einziger Audi ist der selten zu sichtende Audi A3 1.4 TFSI mit Gasantrieb unter den ersten zehn Besten zu finden - kein Ruhmesblatt für die Marke, die Fortschritt durch Technik demonstrieren will.
Auch wenn der VCD nicht annähernd die publizistische Reichweite und den politischen Einfluss hat wie der große ADAC - in den Köpfen der Zeitungsleser und vieler Autokunden bleibt nach diesem Ranking das schlechte Gefühl haften, mit einem deutschen Fahrzeug nicht vorne mitzuspielen im Wettlauf um immer sauberere Autos. Die Marketingverantwortlichen in Wolfsburg, Ingolstadt und München können drei Kreuze machen, dass die Importeure ihre überwiegend sparsameren Fahrzeugen im Markt nicht weitaus aggressiver als Öko-Könige anpreisen.
Die VCD-Umweltliste sollte Ansporn für die deutschen Hersteller sein, zumindest in jedem Fahrzeugsegment ein Modell anbieten zu können, das bei einer vernünftigen Motorisierung dennoch weit vorne im Öko-Ranking mitspielen kann.