Sindelfingen. Die Transporter-Sparte von Daimler erweitert im Herbst die Produktpalette um einen Stadtlieferwagen. Der "Citan“ - ein Kunstwort aus "City“ und "Titan“ - soll den Absatz beflügeln, die Profitabilität verbessern und einen wichtigen Beitrag zum CO2-Flottenausstoß leisten. "Wir wollen in diesem wachsenden Marktsegment kräftig mitmischen. Wir positionieren den City-Van als Nutzfahrzeug für den gewerblichen Einsatz. Er ist kein verkappter Pkw, keine Ergänzung oder gar interne Konkurrenz zu unseren neuen kompakten Pkws“, so Transporter-Chef Volker Mornhinweg. Gleichzeitig betont er die hohen Qualitätsstandards in der Entwicklung und Produktion sowie die Eigenständigkeit des Fahrzeugs mit den bekannten Mercedes-Markenattributen.
Der City-Van ist das erste Fahrzeug aus der weitreichenden Kooperation von Daimler mit Renault/Nissan, die unter anderem auch die Zusammenarbeit bei der Nachfolgegeneration von Smart umfasst. Das Fahrzeug basiert auf der aktuellen Plattform des Renault "Kangoo“, der seit rund vier Jahren auf den Markt ist und nun ein Facelift erhält. Die kleinen Transporter beider Marken werden bei Renault im französischen Maubeuge gefertigt. Auch die Motoren stammen vom französischen Hersteller. Das Segment der kleinen Lieferwagen hat derzeit ein Volumen von rund 700.000 Fahrzeugen in Europa - rund 45 Prozent des gesamten Transportermarkts. Mornhinweg will einen Marktanteil von vier bis fünf Prozent erobern - das wären 28.000 bis 35.000 Einheiten pro Jahr.Mercedes hat sich im Segment der kleinen Vans bereits die Finger verbrannt: Der "Vaneo“ kam 2001 auf den Markt, war allerdings viel zu teuer und floppte. Im Jahr 2005 wurde die Fertigung eingestellt. Im Werk Ludwigsfelde bei Berlin waren gerade einmal 55.000 Einheiten insgesamt vom Band gelaufen. Nun kehren die Stuttgarter mit dem "Citan“ nach sechs Jahren Pause wieder zurück.Neuer City-Van von Mercedes heißt "Citan“
Die Transporte-Sparte von Daimler will bis 2013 den Absatz auf rund 325.000 Fahrzeuge steigern. Außerdem soll die Umsatzmarge durchschnittlich neun Prozent über die Marktzyklen hinweg betragen. Im Spitzenjahr 2008 haben die Stuttgarter weltweit 287.200 Transporter verkauft und eine Marge von 8,6 Prozent erzielt.
Von der Zusammenarbeit mit Renault verspricht sich Mornhinweg die notwendigen Einsparungen durch Größeneffekte: "Der kommende Small Van wird die Erfolgsserie von Sprinter und Vito nahtlos fortsetzen. Und dies zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis.“ Dieser dürfte auf jeden Fall über dem des Kangoo liegen – daran lässt Mercedes keinen Zweifel. Das Fahrzeug kommt in fünf Varianten. Dazu gehört ein Modell mit Vollverglasung, eines mit teilweiser Verglasung und drei Kasten-Varianten mit unterschiedlicher Länge. (Foto: Daimler)