Mittelklasse und Sportwagen wachsen am dynamischsten

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im Juli aufgrund der weiterhin vorhandenen positiven Grunddynamik um 7,4 Prozent. Die Entwicklung bei den KBA-Segmenten war aber alles andere als einheitlich.

Das Mini-Segment gewann gegenüber dem Vorjahresmonat leicht unterdurchschnittlich 7,2 Prozent und erreichte einen Marktanteil von etwas über sieben Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf ist dieses Segment in gleicher Größenordnung gewachsen wie der Gesamtmarkt. Der VW Up konnte mit einem leichten Plus seine Segmentführerschaft wieder gegen den Fiat 500 behaupten. Auf Platz drei schob sich der Renault Twingo vor den Opel Adam. Dieser belegt nach sieben Monaten aber weiterhin den dritten Platz. Ganz ordentlich entwickelte sich der neue Opel Karl. Er erreichte mehr als drei Prozent Segmentanteil wobei über der Hälfte der Zulassungen direkt von Privatkunden getätigt wurden. Im Segmentdurchschnitt lag der Privatkundenanteil bei etwas über 36 Prozent.

Die Kleinwagen wuchsen im Juli nur leicht um circa zwei Prozent und nach sieben Monaten ist ihre Entwicklung ähnlich die der Minis und des Gesamtmarkts. Mit 45 Prozent weist dieses Segment den zweithöchsten Privatkundenanteil aller KBA-Segmente auf. Wurden die ersten drei Plätze im bisherigen Jahresverlauf eindeutig von VW Polo, Opel Corsa und Ford Fiesta belegt, so konnte im Juli der Skoda Fabia mit einem Plus von 15 Prozent den Fiesta vom dritten Platz verdrängen. Der Anteil privater Zulassungen ist nach sieben Monaten beim VW Polo mit 55 Prozent am höchsten, beim Opel Corsa mit 34 Prozent am niedrigsten.

Das mit Abstand stärkste Segment bilden die Kompaktwagen. Mit 27 Prozent Marktanteil im Juli und auch nach sieben Monaten liegen sie unangefochten an der Spitze der KBA-Segmente. Platz eins gehört uneingeschränkt dem VW Golf mit einem Segmentanteil von über 32 Prozent und einem Plus von 14 Prozent im Juli. Auf Platz zwei und drei in der aktuellen Monatsbilanz liegen der Skoda Octavia und der Opel Astra, dessen neues Modell zur IAA im Herbst vorgestellt wird.

Das Mittelklassensegment entwickelte sich sowohl im Juli mit plus 22 Prozent als auch nach sieben Monaten mit plus zehn Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt. Die ersten drei Plätze sind mit VW Passat, Mercedes C-Klasse und Audi A4 klar vergeben. Von diesen drei Modellen hatte im Juli die C-Klasse mit über 38 Prozent den höchsten und der Passat mit weniger als neun Prozent den niedrigsten Privatkundenanteil.

In der Oberklasse haben die deutschen Premium-Marken mit über 95 Prozent Segmentanteil die absolute Dominanz. Im Juli verlor die Mercedes E-Klasse fast 18 Prozent und der BMW Fünfer knappe acht Prozent. Dies konnte durch leichte Zuwachse beim Audi A6 (plus 3,3 Prozent) nicht kompensiert werden. Auch die Bilanz im bisherigen Jahresverlauf fällt mit fast minus neun Prozent negativ aus.

Die stärksten Gewinne mit plus 28,9 Prozent im Juli wieder erzielten die Sportwagen. Nach sieben Monaten liegt dieses Segment mit plus 9,3 Prozent überdurchschnittlich stark im Plus. Im Juli hieß der Segmentführer Porsche 911 mit einem Vorsprung von nur sieben Neuzulassungen vor dem Audi TT. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Audi-Modell aber weiterhin an der Spitze. Beide Modelle machen 40 Prozent des Sportwagensegments aus, wobei der Porsche 911 einen etwas höheren Privatkundenanteil als der Audi TT aufweist.

Die Vans verzeichneten im Juli ein Minus von über zehn Prozent. Diese Entwicklung entspricht auch der des bisherigen Jahresverlaufs. Hier weisen sie mit minus 9,5 Prozent den größten Rückgang aller KBA-Segmente auf. Dies ist eine Entwicklung, die sich schon seit Längerem abzeichnet und von der hauptsächlich die kleineren Vans betroffen sind. Während die Marktanteile der größeren Vans nur einen leicht negativen Trend aufweisen, verloren die Min-Vans seit Anfang 2013 über zwei Prozentpunkte Marktanteil.

Eindeutige Gewinner der ersten sieben Monate sind die SUVs. Mit plus 14,6 Prozent erreichten sie das größte Wachstum aller Segmente. Auch im vergangenen Monat konnten sie mit plus 17,4 Prozent ein stark überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen. Die Top drei Modelle im Juli waren der Nissan Qashqai, Opel Mokka und der Hyundai IX 35. Im bisherigen Jahresverlauf allerdings sieht die Rangfolge mit Opel Mokka, Ford Kuga und Nissan Qashqai anders aus und zeigt wie stark umkämpft die Top-Positionen in diesem Segment sind. Der Privatkundenanteil der SUVs ist weiterhin der höchste aller betrachteten Segmente und erreichte im Juli über 51 Prozent.

Die größeren Geländewagen konnten im Juli und auch nach sieben Monaten überproportionale Zuwächse verzeichnen und befinden sich ebenfalls auf einem Wachstumspfad. Dieser ist allerdings wesentlich weniger dynamisch als der der SUVs. Anfang 2013 lagen beide Segmente in etwa auf gleichem Niveau, aktuell ist der Anteil der SUVs knapp zwei Prozentpunkte höher als der der Geländewagen.

Nachdem im bisherigen Jahresverlauf die deutschen Volumen- und auch die Premium-Marken überdurchschnittlich gewachsen sind, ergab sich im Juli ein entgegengesetztes Bild: Die Importmarken konnten fast zehn Prozent zulegen, während die deutschen Marken mit etwas über sechs Prozent zwar ein gutes, aber dennoch unterdurchschnittliche Ergebnis aufwiesen. Verantwortlich für die positive Entwicklung waren neben den "großen" Importeuren Renault und Hyundai auch Marken die sich nicht unter den Top zehn befinden: Fiat, Mazda, Mitsubishi und Nissan konnten ebenfalls deutliche zweistellige Gewinne bei relativ hohem Volumen erzielen.