Stuttgart/Peking. Der Daimler-Konzern will das Geschäft in China auf breiter Front ausbauen - bei Pkw, Lastwagen und Vans. Dazu wollen die Stuttgarter drei Milliarden Euro investieren. Dies geht aus den Präsentationsunterlagen für eine Investorenveranstaltung in Peking hervor. Für die Pkw-Sparte mit den Marken Mercedes-Benz, Smart und Maybach stellte Daimler- und Mercedes-Chef Dieter Zetsche bis 2015 eine Verdreifachung des Absatzes im Reich der Mitte in Aussicht. Wurden im vergangenen Jahr 67.000 Fahrzeuge verkauft, peilt Mercedes-Benz Cars für dieses Jahr die Schwelle von 100.000 Einheiten an. Bis 2015 soll ein Volumen von 300.000 Pkw erreicht werden. Ziel sei die Führerschaft im Premiumsegment, so China-Chef Ulrich Walker.
Um die erwartete Nachfrage zu befriedigen, kündigte Zetsche den Ausbau der Fahrzeugproduktion an. Diese erfolgt derzeit in einem Joint-Venture mit dem chinesischen Hersteller BAIC in einem Werk in Peking. Dort laufen die E- und C-Klasse vom Band. Angestrebt wird der gesetzlich geforderte Lokalisierungsgrad von 40 Prozent. Künftig sollen dort weitere Modelle gefertigt werden. Außerdem will Daimler in China ein Motorenwerk bauen. Bislang stammen alle Aggregate ausnahmslos aus deutscher Produktion - auch die Motoren für die Werke in Südafrika und den USA. Aufgrund der hohen Investitionskosten hat sich das Unternehmen bislang stets gescheut, Auslandswerke für Motoren zu errichten. Start der Fertigung soll im Jahr 2013 sein. Zusätzlich soll in China ein lokales Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen.
Bis zum Jahr 2015 will die Pkw-Sparte den weltweiten Absatz auf 1,5 Millionen Fahrzeuge ausbauen. Dazu kommt ein nicht definiertes Volumen von Smart. Diese Pläne wurden in China bekräftigt. Im vergangenen Jahr wurden knapp 1,1 Millionen Fahrzeuge abgesetzt.