Mercedes verbessert Kostenstruktur um 6,1 Miliarden Euro

Stuttgart. Während die Sanierung der Mercedes Car Group nunmehr vorzeitig für beendet erklärt wurde, geht die Fitnesskur für die wichtigste Sparte im neuen Daimler-Konzern weiter. "Wir können uns im globalen Wettbewerb keinen Stillstand mehr leisten und müssen weiter jeden Tag an unserer Leistungsfähigkeit arbeiten", machte Chief Operating Officer Rainer Schmückle auf einer Pressekonferenz in Stuttgart deutlich.

In den nächsten Jahren will der Manager zusätzliche Einsparungen bei den Material- und Qualitätskosten erreichen sowie die Produktivität weiter steigern. Außerdem soll der baureihenübergreifende Modulbaukasten bis 2014 umgesetzt werden. Bis spätestens 2010 will Schmückle die Umsatzrendite auf zehn Prozent ausbauen.

Nach der Trennung vom US-Hersteller Chrysler ist die Sparte, in der die Marken Mercedes-Benz, smart und Maybach zusammengefasst sind, die wichtigste Säule im neuen Daimler-Konzern. In den letzten zweieinhalb Jahren wurde die einstige Ertragsperle, die zwischenzeitlich sogar einen Verlust ausgewiesen hatte, von Grund auf saniert und von strukturellen Altlasten befreit. Dazu gehörten nicht nur eine schlechte Kostenstruktur durch Ineffizienz und hohe Komplexität.

Gleichzeitig lasteten Qualitätsprobleme und die Verluste der Kleinstwagenmarke smart auf dem Spartengewinn. Die im Februar 2005 unter dem Namen Core-Programm (Cost down, Revenues up, Execution) gestartete Restrukturierung hatte das Ziel, Einsparungen und Verbesserungen von sieben Miliarden Euro zu erreichen und im Jahr 2007 eine Umsatzrendite von sieben Prozent zu schaffen. "Wir sind mit Core nun drei Monate früher fertig als geplant", sagte Schmückle. Er zeigte sich überzeugt, dass die noch laufenden Projekte bis Jahresende erfolgreich abgeschlossen werden können. Gegenüber 2004, dem Basisjahr für das Programm, wurden insgesamt 43.000 Maßnahmen umgesetzt. "Damit haben wir insgesamt Einsparungen und Erlösverbesserungen von 7,1 Milliarden Euro realisiert", so das Fazit des Managers. Dies sei trotz höherer Energiekosten und gestiegener Materialpreise erreicht worden.

"Wir sind mit Core nun drei Monate früher fertig als geplant", sagte Schmückle. Er zeigte sich überzeugt, dass die noch laufenden Projekte bis Jahresende erfolgreich abgeschlossen werden können. Gegenüber 2004, dem Basisjahr für das Programm, wurden insgesamt 43.000 Maßnahmen umgesetzt. "Damit haben wir insgesamt Einsparungen und Erlösverbesserungen von 7,1 Milliarden Euro realisiert", so das Fazit des Managers. Dies sei trotz höherer Energiekosten und gestiegener Materialpreise erreicht worden.

Während die Sparte durch Preis- und Umsatzsteigerungen eine Milliarde Euro an zusätzlichen Erlösen generierte, ergaben sich auf der Kostenseite Einsparungen von 6,1 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,5 Milliarden auf Materialkosten, wobei Schmückle Wert darauf legte, dass nicht mit "der Rasenmähermethode" bei den Lieferanten verfahren worden sei. Dennoch mussten einzelne Zulieferer bis zu 20 Prozent an Preiszusgeständnissen machen. Zirka 900 Millionen Euro lieferte die verbesserte Qualität. "Wir haben im Zeitraum von 2002 bis 2006 die Garantiekosten um 45 Prozent reduziert und die Fehlerrate um die Hälfte gedrückt", so Schmückle. Das derzeitige Qualitätsniveau sei zuvor noch niemals von Mercedes erreicht worden.

Außerdem wurden die 600 Millionen Euro Verlust von smart eliminiert.

Teil der Sanierung war außerdem der Abbau von 9700 Stellen in Deutschland unter anderem durch Vorruhestand und Abfindungen. Dadurch wurden 600 Millionen Euro eingespart, was wie Schmückle betonte nur acht Prozent des Core-Effekts ausmache. Trotz der massiv verringerten Kosten sieht der COO allerdings weiteres Verbesserungspotenzial, das in den kommenden zwei bis drei Jahren realisiert werden soll. "Bei den Materialkosten haben wir erst zwei Drittel erreicht. Auch die Effizienzsteigerung in der Fertigung geht noch weiter", so Schmückle. Bei der Kennzahl "hours per vehicle" (Produktionsstunden pro Fahrzeug) hat er sich insgesamt eine Verbesserung um 30 Prozent zum Ziel gesetzt. In den nächsten beiden Jahren bleiben noch rund zehn Prozent zu holen.

Auch bei der Qualität sind laut Schmückle weitere Verbesserungen drin. Die größte Einsparung verspricht jedoch die Umsetzung der Modulstrategie, durch die Mercedes bis 2014 einen Einheits-Baukasten über alle Baureihen schaffen will. "Hier haben wir das Potenzial die Kosten nochmals in der Größenordnung von 1,5 Milliarden Euro zu senken", stellte der Manager in Aussicht. Belastungen sieht er dagegen durch anhaltend ungünstige Wechselkurse, weitere Verteuerungen der Rohstoffe und nicht zuletzt durch die kostenträchtigen Maßnahmen zur Verbrauchsoptimierung. "Diese Herausforderungen haben wir in unserer Prognose zur Umsatzrendite bereits berücksichtigt", hob Schmückle hervor. Für 2007 sieht er "keinen Grund, warum die Umsatzrendite sich verschlechtern soll". Damit würde die Mercedes Car Group die 8,1 Prozent des ersten Halbjahres fortschreiben und deutlich über der offiziellen Konzernprognose liegen.

Auch auf der Umsatzseite hat sich die Mercedes Car Group bis 2015 klare Ziele gesetzt. Im Mittelpunkt steht das "aggressive Wachstum" in Asien und Osteuropa. Dort setzt Schmückle insbesondere auf die neue Kleinwagenplattform, auf der die Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse aufbauen soll. "Dieses Segment ist für Mercedes heute sehr wichtig. Wir sehen angesichts der CO2-Diskussion durchaus die Tendenz der Kunden zum Downsizing", so Schmückle.