Stuttgart. „Es finden derzeit auf Vorstandsebene Gespräche über eine weitergehende Motoren-Kooperation statt“, sagte ein mit dem Vorgang vertrauter Manager zur Automobilwoche. Dabei gehe es nicht nur um Vierzylinder-Triebwerke für die Mercedes-Kompaktklasse. Vielmehr steige die Bereitschaft beider Hersteller, auch bei größeren Aggregaten künftig zusammenzuarbeiten. Damit wollen Mercedes und BMW vor allem gegenüber dem Konkurrenten Audi aufholen, der im Verbund mit dem VW-Konzern von hohen Synergieeffekten bei der Entwicklung und Produktion profitiert. Größenvorteile haben besonders mit Blick auf die Klimadiskussion mittlerweile weit mehr Gewicht als zuvor: Die meisten Hersteller rechnen nicht damit, sie die mit den umweltfreundlichen Aggregaten verbundenen höheren Kosten komplett auf die Kunden abwälzen können. Deshalb suchen sie verstärkt nach Kooperationen, um die Kosten gemeinsam zu schultern.
Mercedes und BMW verhandeln über Motorenkooperation
Nachdem sich Mercedes inzwischen entschlossen hat, beim A- und B-Klasse-Nachfolger, der 2010/11 auf den Markt kommen soll, keine gemeinsame Plattform mit BMW zu nutzen, konzentrieren sich die Gespräche nun auf Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer und –Dieselaggrate. „Wir haben festgestellt, dass wir inzwischen so gut aufgestellt sind, dass wir nur bei Motoren und Getrieben Kostenvorteile generieren können“, so der Manager. Bis Jahresende solle es eine Entscheidung geben. Damit ist der Mini-Motor, den BMW gemeinsam mit Peugeot herstellt, noch im Rennen. Neben dem Münchner Wunschpartner verhandelt Mercedes aber auch mit japanischen Herstellern. Für eine stärkere Motorisierung will Mercedes in der nächsten Kompaktfahrzeuggeneration die neuen C-Klasse-Aggregate verwenden und so intern für Skaleneffekte sorgen.