Stuttgart/Peking. Die Pkw-Sparte von Daimler rechnet nach einem Verlust von über 1,5 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr mit einer überraschend schnellen Erholung und will schon im Jahr 2013 ein zuvor nie erreichtes Profitabilitätsniveau erklimmen. "Vorausgesetzt es gibt keinen weiteren weltweiten Konjunktureinbruch, erwarten wir aus heutiger Sicht, dass Mercedes-Benz Cars sein Umsatzrendite-Ziel von zehn Prozent in der zweiten Jahreshälfte 2012 wieder und ab dem Gesamtjahr 2013 nachhaltig erreichen kann," kündigte Dieter Zetsche, Daimler-Vorstandsvorsitzender und Leiter der Pkw-Sparte vor Investoren und Analysten in Peking an. Er begründete dies mit nachhaltigen Fortschritten beim Effizienzprogramm "GoFor10", dem starken Produktportfolio und dem hohen Momentum der Marke mit
dem Stern. In der Finanz- und Wirtschaftskrise seien außerdem die strategischen Hausaufgaben gemacht und die Grundlagen für den künftigen Erfolg geschaffen worden.
Mercedes-Benz Cars, in der die Marken Mercedes, Smart und Maybach zusammengefasst sind, hat im Vorkrisen-Jahr 2007 eine EBIT-Marge von 9,1 Prozent erzielt und war damals dem selbst gesteckten Ziel nahe gekommen. Das Renditeziel hatte der Konzern erstmals auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2007 nach der Trennung von Chrysler und der Umbenennung in Daimler AG herausgegeben. Das Profitabiltitätsniveau, das spätestens für das Jahr 2010 angestrebt wurde, sollte die Sparte an die Spitze der Premiumhersteller katapultieren. Dann kam die Wirtschafts- und Finanzkrise, die der Stuttgarter Konzern viel zu spät in seinen Geschäftsplänen berücksichtigte, so dass im Laufe das Jahres 2008 eine Fahrzeughalde entstand, die Daimler im Jahr 2009 zu einer Notbremsung zwang. Das Unternehmen wurde praktisch stillgelegt, die Belegschaft mit Kurzarbeit und Gehaltsverzicht zur Kasse gebeten. Auch das Renditeziel wurde einkassiert und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Insgesamt sparte Daimler über fünf Milliarden Euro kurzfristig ein. Diese Summe soll nun dauerhaft wegfallen. Dabei hilft eine Modulstrategie über alle Baureihen hinweg, die Mercedes trotz vergleichsweise geringen Stückzahlen bei rund 1,2 Millionen Fahrzeugen, hohe Kostendegressionen bringen sollen.