Stuttgart. Mercedes setzt auf breiter Front auf Apps für iPhone und iPad im Handel, Service und Marketing. Im Handel haben die USA die Rolle des Testmarkts übernommen. Dort hat der Stuttgarter Premiumhersteller zunächst 40 ausgewählte Händler mit iPads ausgestattet. Diese sollen die Nutzung der Geräte im Verkaufsprozess testen. Sollten sich die Geräte und die Applikation bewähren, könnten noch im Laufe des Jahres alle US-Händler den Tablet-Computer des US-Herstellers Apple erhalten. "Für uns ist das iPad eine mobile Anwendung, die perfekt zu den Anforderungen im Ausstellungsraum eines Autohauses passt: es sorgt für besseren Informationsfluss und eine höhere Flexibilität", so Andreas Hinrichs, der bei der Finanzierungstochter Mercedes-Benz Finance für das Marketing verantwortlich ist. Die Stuttgarter reklamieren für sich, als eines der ersten Unternehmen überhaupt, das für Endverbraucher konzipierte iPad an die Erfordernisse einer geschäftlichen Nutzung angepasst zu haben.
Tatsächlich ermöglicht die Applikation den mobilen Zugriff auf das Händlersystem Advantage. Die Verkäufer können Marketingaktionen für spezielle Modelle abrufen und Finanzierungs- und Leasinganwendungen nutzen. Auch die Rückgabe von Leasingfahrzeugen soll schneller und effizienter abgewickelt werden. "Das iPad wird unseren Händlern einen Wettbewerbsvorteil bieten, denn durch eine flexiblere Gestaltung des Finanzierungsprozesses wird sich die Servicequalität erhöhen. Ende letzten Jahres hat Mercedes in den USA begonnen Kontoführungsfunktionen über Mobiltelefon zur Verfügung zu stellen. Seitdem wurden dem Unternehmen zufolge Leasing- und Kreditkartenzahlungen im Gesamtwert von über fünf Millionen Dollar auf diesem Weg veranlasst. Diese Akzeptanz dieser Anwendung ist allerdings nicht nur Hightech-getrieben: Während in Europa Lastschriften, Daueraufträge und Überweisungen an der Tagesordnung sind, werden in den USA selbst regelmäßig wiederkehrende Rechnungen per Scheck bezahlt, was beim Kunden und dem Gläubiger für hohen Aufwand sorgt.