Stuttgart. Mercedes-Benz wird mit Einführung der neuen Motorengeneration zum ersten Mal die Benzin-Direkteinspritzung in die gesamte Fahrzeugpalette bringen. "Der Start der neuen Motorengeneration ist für 2009/2010 vorgesehen", kündigte Rainer Schmückle am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stuttgart an. Auf der IAA hatte Entwicklungsvorstand Thomas Weber die Benzin-Direkteinspritzung für Vier-, Sechs- und Achtzylinder-Aggregate bereits in Aussicht gestellt, aber keinen konkreten Zeitpunkt genannt.
Die Stuttgarter sind besonders im Vergleich zu den Premiumkonkurrenten BMW und Audi bei sparsamen Benzinmotoren im Hintertreffen. Während BMW unter dem Begriff "efficient dynamics" die Benzin-Direkteinspritzung und Start-Stopp-Systeme in verschiedenen Volumenmodellen bereits seit längerem anbietet und Audi mit der Benzin-Direkteinspritzung sowie auf Effizienz getrimmten Modellen punktet, hat Mercedes-Benz bisher nur im Nischenfahrzeug CLS die spritsparende Technologie angebotet. Im kommenden Jahr soll nun in der E-Klasse zum ersten Mal ein Volumenfahrzeug mit der zweiten Generation der Benzin-Direkteinspritzung ausgestattet werden.
In der E-Klasse wird die so genanne CGI-Technologie auf Basis der bestehenden Motoren verwendet. Auch BMW setzt im Einser, Dreier und Fünfer auf das aufwendige, geschichtete Brennverfahren ein, das im Gegenzug höhere Kraftstoffeinsparungen ermöglicht. Nachteil: Ein solcher Motor benötigt schwefelarmen Kraftstoff, der im Moment in den USA nicht flächendeckend erhältlich ist. Im Gegensatz dazu bieten VW und Audi die technisch einfachere und kostengünstigere homogene Einspritzung an. Audi will im neuen A4, der im November auf den Markt kommt, ausschließlich Benzinmotoren mit Direkteinspritzung anbieten.