Brüssel. Trotz des öffentlich ausgetragenen Streits zwischen Fiat und Volkswagen wird Fiat-Konzernchef Sergio Marchionne den europäischen Automobilherstellerverband ACEA ein weiteres Jahr lang leiten. Der Aufsichtsrat des Verbandes bestätigte Marchionne am Freitag für eine zweite Amtsperiode, wie der ACEA mitteilte.
Im Juli hatte Marchionne VW vorgeworfen, die übrigen europäischen Autobauer durch aggressive Preise zusätzlich und absichtlich unter Druck zu setzen, um Marktanteile zu gewinnen. Volkswagen hatte daraufhin in einem noch nie dagewesenen Beispiel den Rücktritt von Marchionne als ACEA-Präsident gefordert. Bei der Automobilmesse in Paris hatten sich dann VW-Chef Martin Winterkorn und Marchionne zusammengesetzt. Der Fiat-Chef hatte danach bei einem Foto-Shooting erklärt: "Wir sind gute Freunde."Marchionne leitet ACEA auch 2013
Fiat-Konzernchef Sergio Marchionne wird den europäischen Automobilherstellerverband ACEA auch im kommenden Jahr leiten. Der Aufsichtsrat des Verbandes bestätigte Marchionne am Freitag für ein weiteres Jahr. Nach dem Streit zwischen VW und Fiat war dies nicht als selbstverständlich betrachtet worden.
ACEA plädiert für starke Industriepolitik und gegen Handelshemmnisse
Eine der wichtigsten Aufgaben Marchionne werde es sein, für eine starke und zielgerichtete Industriepolitik in der gesamten Europäischen Union einzutreten, erklärte der Verband zu der Wahl. Insbesondere werde der Verband dabei die Umsetzung des EU-Aktionsplans "CARS 2020“ verfolgen, hieß es weiter in der Mitteilung.
Die Europäische Kommission will mit dem Plan die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der europäischen Automobilbranche stärken. Wichtige Punkte sind dabei die Verbesserung der Verkehrssicherheit und die Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme.Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld von Marchionne und dem ACEA wird auch 2013 die internationale Handelspolitik sein. Die europäischen Automobilhersteller und Zulieferer setzen sich für uneingeschränkt faire Handelsbeziehungen ein. Zuletzt hatten Handelshemmnisse in Südkorea und in Japan bei europäischen Autobauern für Kritik gesorgt.
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