Ludwigsburg. Der Familienkonzern Mann + Hummel hat im Geschäftsjahr 2009 ein Umsatzminus von 8,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro verzeichnet und ist netto in die roten Zahlen gerutscht. Der Jahresüberschuss brach auf minus 5,3 Millionen Euro ein, nachdem im Vorjahr noch über 31 Millionen Euro erzielt worden waren. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern ging um fast 42 Prozent auf 23 Millionen Euro zurück. "Angesichts der wirklich dramatischen weltwirtschaftlichen Situation besonders im Automobil- und Maschinenbau hat mich dieses Ergebnis von Mann + Hummel positiv überrascht“, sagte Alfred Weber, der seit Jahresbeginn im Chefsessel des Ludwigsburger Filterspezialisten sitzt und diesen Posten von Dieter Seipler übernommen hat, der in Ruhestand ging. Vor einem Jahr hatte Seipler noch ein Umsatzminus von bis zu 25 Prozent für das Geschäftsjahr 2009 in Aussicht gestellt und gehofft, in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Mann + Hummel hängt zu 90 Prozent von der Automobilindustrie ab.
Möglich wurde das Ergebnis durch einen harten Sparkurs. So wurden die Investitionen um 33 Prozent auf 63 Millionen Euro gekappt. Flächendeckend wurde Kurzarbeit anberaumt. In den USA wurde ein Werk geschlossen. Mitarbeiter an verschiedenen Standorten in Deutschland, Tschechien und den USA verzichteten einen Teil des Gehalts. Inklusive weiterer Maßnahmen habe Mann + Hummel "etliche Millionen Euro eingespart“, wie Weber betonte: "Oberste Priorität Anfang 2009 war die Schonung der Liquidität. Wir durften keineswegs in die Kreditklemme geraten.“ Die Zahl der Mitarbeiter ging von 12.403 auf 11.787 Beschäftigte zurück. Geplant ist weiter der Abbau von 330 Stellen am Standort Ludwigsburg bis Ende 2012. Dadurch will das Unternehmen 40 Millionen Euro einsparen.