Hamburg. In Deutschland bekommen immer mehr Manager beim Einstieg in einen neuen Job einen befristeten Vertrag. Dies ergab eine vergleichende Analyse von Vergütungsstudien der Managementberatung Kienbaum aus Gummersbach. Demnach haben aktuell 78 Prozent der Geschäftsführer einen Fünf-Jahres-Vertrag. Im Jahr 2004 waren es lediglich 24 Prozent. "Während damals drei Viertel der Geschäftsführer unbefristete Verträge besaßen, bietet seit 2008 nur noch ein Viertel der Unternehmen dauerhafte Verträge an", heißt es in einer Zusammenfassung der Kienbaum-Analyse. "Leitende Angestellte haben hingegen in der Regel unbefristete Verträge". 98 Prozent seien mit einem solchen Kontrakt ausgestattet.
In Gesprächen mit Managern von Pkw- und Lkw-Herstellern sowie von Zuliefererunternehmen wurde Automobilwoche in jüngerer Vergangenheit von ähnlichen Tendenzen im Industriesegment des Fahrzeugbaus berichtet. Als ein möglicher Grund gilt die in der anhaltenden Autokrise zunehmende Sorge vieler Arbeitgeber vor allzu festen Bindungen, die sich bei einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage als Last erweisen könnten. "Die Dauer des Anstellungsvertrags und seine Kündigungsfrist sind zumindest bei Geschäftsführern ohne Kapitalbeteiligung ein wichtiges Indiz für die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes“, sagt der Kienbaum-Vergütungsexperte Christian Näser.