Nürnberg. Die Leoni AG will mit Produkten und Komponenten rund um alternative Antriebe in den kommenden Jahren stark wachsen und darüber hinaus von der hohen Nachfrage in Schwellenländern profitieren. "Bis 2020 wollen wir auch im Bereich alternativer Antriebe eine Spitzenposition einnehmen“, kündigte Klaus Probst, Chef des Nürnberger Bordnetz- und Kabelspezialisten, auf einer Veranstaltung in Nürnberg an. Bei Bordnetzsystemen für herkömmliche Fahrzeuge ist Leoni in Europa die Nummer eins, weltweit liegt der M-Dax-Konzern auf Rang vier. Diese Position will Leoni auch bei alternativen Antrieben erreichen. Die Umsätze der erst Mitte 2010 neugegründeten Geschäftseinheit Electromobility sollen ab 2013 Erlöse im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und Ende 2016 einen Umsatz von 50 Millionen Euro erreichen. In den folgenden Jahren will Leoni überproportional wachsen. "Bereits ab 2014 wollen wir in der Geschäftseinheit Electromobility profitabel sein. Langfristig ist unser Ziel eine EBIT-Marge größer sieben Prozent“, so Uwe Lamann, Leiter der Bordnetz-Sparte.
Verglichen mit dem heutigen Konzernumsatz ist der Geschäftsbereich Electromobility verschwindend klein. Für dieses Jahr prognostiziert der Zulieferer einen Gesamtumsatz von mehr als 3,6 Milliarden Euro. Das EBIT wird mit rund 230 Millionen Euro angepeilt. Das wäre eine Marge von 6,4 Prozent. Im kommenden Jahr hält Probst Konzernerlöse von vier Milliarden Euro für möglich: "Wir rechnen mit einem weltweiten Wachstum der Autobranche von drei bis fünf Prozent. Sollte es nicht zu größeren Turbulenzen im Zuge der Euro-Krise kommen, gibt es die gute Chance, in die Nähe der vier Milliarden Euro zu kommen.“ Die vereinbarte vollständige Übernahme des koreanischen Bordnetzspezialisten Daekeyung dürfte dabei 140 Millionen Euro an Erlösen liefern. Dazu stellt Probst 260 Millionen Euro organisches Wachstum in Aussicht. Dabei will der Zulieferer eine EBIT-Marge von sieben Prozent und eine Kapitalrendite von 20 Prozent (ROCE – Return on Capital Employed) erreichen. "Bis 2016 wollen wir die Erlöse von Leoni fünf Milliarden Euro steigern", sagte Probst am Rande der Veranstaltung zur Automobilwoche.