Wer es vor allem darauf anlegt, während der Lehre möglichst viel zu verdienen, sollte sich nicht zum Kraftfahrzeugmechatroniker, sondern beispielsweise zum Maurer ausbilden lassen oder in der Metall- und Elektroindustrie starten. In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen beispielsweise bekäme er im ersten Lehrjahr gut 1000 Euro, als Kfz-Mechatroniker-Azubi im gleichen Bundesland nur 650 Euro. Dies zeigen Auswertungen des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung, die bereits die neuen, teilweise erst in den nächsten Monaten in Kraft tretenden Tarifverträge berücksichtigen. Unternehmen, die keinem Tarifvertrag unterliegen, zahlen in der Regel weniger.
Doch auch innerhalb der Branchen schwanken die tariflichen Ausbildungsvergütungen teilweise sehr stark. Im Kfz-Gewerbe liegen die Azubis in Baden-Württemberg an der Spitze, die schon im ersten Ausbildungsjahr Anspruch auf 819 Euro haben. Wer hingegen nach den Regeln der Tarifgemeinschafts des Kfz-Handwerks NRW bezahlt wird, bekommt laut WSI-Tarifarchiv nur 549 Euro überwiesen. Das kann allerdings als Ausreißer nach unten betrachtet werden. Denn selbst die nächstschlechteste Ausbildungsvergütung (im Tarifgebiet Pfalz) liegt mit 646 Euro rund einhundert Euro höher.
Im vierten Ausbildungsjahr reicht die Spreizung von 1042 Euro pro Monat in Baden-Württemberg bis zu 698 Euro in der Tarifgemeinschafts des Kfz-Handwerks NRW. Nur wenig höher sind die Vergütungen in Brandenburg (730 Euro) und Berlin (760 Euro).
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