Paris/ München. Im Verfahren um den umstrittenen Zulassungsstopp für Mercedes-Modelle in Frankreich will das oberste Verwaltungsgericht in Paris am kommenden Dienstag eine Entscheidung verkünden. Das kündigte der zuständige Richter Jacques-Henri Stahl nach der mündlichen Anhörung am Freitag an. Frankreich hatte im Juni einen Zulassungstopp für Mercedes-Modelle mit einem alten Kältemittel in der Klimaanlage verhängt. Der Autobauer Daimler will erreichen, dass die Blockade mit sofortiger Wirkung aufgehoben werden muss.
Mehrere Tausend Fahrzeuge der A-, B-, SL- oder CLA-Klasse können derzeit in Frankreich nicht ausgeliefert werden - viele sind bereits von den Kunden bezahlt.Die französischen Behörden wollen Daimler mit dem Zulassungstopp zwingen, in neuen Modellen das moderne Kältemittel R1234yf einzusetzen. Sie werfen dem Autokonzern eine unzulässige Umgehung von EU-Umweltvorschriften vor. Daimler verweist hingegen auf Ergebnisse von Sicherheitstests. Bei diesen hatte das neue Kältemittel R1234yf Feuer gefangen und ein giftiges Gas freigesetzt. Das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) genehmigte Daimler daraufhin die Verwendung des alten Kältemittels R134a.R1234yf
Kältemittel: Urteil am Dienstag - Toyota wendet sich ab
Das oberste französische Verwaltungsgericht wird am kommenden Dienstag ein Urteil im Kältemittel-Streit um den Zulassungsstopp für Daimler-Fahrzeuge verkünden. Unterdessen rückt auch Toyota in Europa vom neuen Kältemittel ab.
Toyota kehrt zu R134a zurück
Wegen des schwelenden Streits über das neue Klimaanlagen-Kältemittel ist nun der Autobauer Toyota in Europa zur alten Substanz zurückgekehrt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Umstellung der Produktion habe Ende vergangenen Jahres begonnen und sei im Frühsommer abgeschlossen worden, sagte ein Sprecher des deutschen Ablegers des japanischen Weltmarktführers am Donnerstag. Betroffen seien drei Modelle, in denen das umstrittene Gas R1234yf zeitweise zum Einsatz gekommen sei. Derzeit würden wegen der in der Öffentlichkeit herrschenden Verunsicherung alle Fahrzeuge in Europa mit dem Kühlmittel R134a befüllt.
Der Toyota-Sprecher sagte gegenüber Reuters, bei der Umstellung auf die bisher verwendete Substanz habe es keine Probleme gegeben. Für die drei betroffenen Modelle - Prius Plus, Lexus GS und den Sportwagen GT86 - hätten bestehende Typgenehmigungen vorgelegen. In diesem Fall darf das bislang verwendete Kühlmittel eingefüllt werden. Einen Zeitplan, wie lange die alte Substanz weiter verwendet werde, gebe es nicht, sagte der Sprecher. Die weitere Entwicklung hänge auch von den Untersuchungsergebnissen des Kraftfahrtbundesamts (KBA) ab. Diese sollen Mitte September vorliegen. In einem Vorabbericht hatte die Behörde R1234yf nach Tests als sicher, aber nicht ungefährlich eingestuft. (Mit Material von dpa)
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