Turin. Iveco schließt Ende des Jahres fünf seiner Werke in Europa. Damit reagiert die Fiat-Nutzfahrzeugmarke auf die sinkende Nachfrage. Wie Vorstandschef Alfredo Altavilla bei der Vorstellung des neuen Lkw Stralis sagte, sind rund 1075 Mitarbeiter von den Schließungen betroffen.
In Deutschland werden die drei Werke in Ulm, Weisweil und Görlitz geschlossen, in Österreich das in Graz und in Frankreich das in Chambery. Derzeit verhandelt Iveco mit den Gewerkschaften über die Pläne. Im Ulm sollen in Zukunft Feuerwehr-Fahrzeuge gebaut werden, dort sind 670 der 110 Jobs bedroht. In Weisweil geht es um 200, in Görlitz um 20 Arbeitsplätze. Die Ulmer Lastwagen-Fertigung soll nach Madrid verlagert werden.
Der Hersteller rechnet wegen der Konjunkturschwäche in Europa mit einem Absatzrückgang um zehn Prozent. Iveco ist nach Ansicht von Experten zu sehr auf den europäischen Markt fokussiert und hat deshalb besonders stark mit der Schuldenkrise zu kämpfen. Andere, global aufgestellte Hersteller wie Daimler oder MAN können die Schwäche des europäischen Marktes durch gute Geschäfte in anderen Teilen der Welt ausgleichen.