Wir wollen wachsen. Aufbauend auf unserem großen Kunden BMW wollen wir das Geschäft mit deutschen Herstellern, Importeuren und dem Handel weiter ausbauen.
"Innovation durch IT ist einer der wichtigsten Zukunftstrends"
Aufgrund unserer Geschichte als IT-Beratungstochter von BMW haben wir bei bestimmten Themenfeldern wie Customer Relationship Management, Diagnose und PLM jahrzehntelang profunde Erfahrung in der Autobranche gesammelt. Seit der zweiten Jahreshälfte 2008 sind wir Teil des japanischen IT- und Telekommunikationskonzerns NTT Data. Seitdem können wir als Wettbewerber in unserer Branche frei agieren. Wir sind also quasi ein Start-up, das sich stark vom Wettbewerb differenzieren muss.
Dabei gibt es zwei Ansatzpunkte. Zum ersten wollen wir uns auf die Felder konzentrieren, in denen wir schon großes Know-how haben. Das ist das bereits erwähnte Customer Relationship Management, das vom Vertrieb des Herstellers bis zur Fahrzeugdiagnose im Aftersales reicht. Weitere Felder sind die Abbildung klassischer Finanzprozesse in SAP, das Product Lifecycle Management sowie die Logistik und Supply Chain. Umgekehrt: Wir wollen nicht in Wettbewerb mit großen internationalen IT-Dienstleistern im Outsourcing-Geschäft und dem Betrieb von Rechenzentren treten. Dazu kommt der zweite Ansatzpunkt ...
Die Differenzierung findet über die Kenntnisse der Prozesse, deren Integration sowie die Kombination mit der IT-Lösung statt. Wir wollen uns vor allem durch unsere Business-Kompetenz hervorheben. Konkret bedeutet das, dass wir dabei unterstützen, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln und falls gewünscht auch bei der IT-Umsetzung helfen. Letztlich geht es unseren Kunden um Produkt- und Servicedifferenzierung, die die in der Regel IT-Lösungen benötigt werden. Innovation durch IT ist einer der wichtigsten Zukunftstrends für uns.
Neben den bereits erwähnten Feldern ist für uns "future mobility" ein Top-Thema. Hier haben wir ein neues Team gebildet, das mit Mitarbeitern aus dem Telekom-Sektor, Manufacturing und Banking besetzt ist. Wir bündeln die komplette Beratungs-Kompetenz angefangen vom Fahrzeug-Akku, über die Elektrik/Elektronik, die Kommunikation des Fahrzeugs mit der Infrastruktur sowie das Servicemanagement in der Werkstatt. Das geht sogar bis zur Entwicklung von neuen Vertriebswegen und Geschäftsmodellen für Mobilität. Mit meinem Kollegen Klaus Schmid von Cirquent Österreich gibt es jetzt einen Verantwortlichen, der branchenübergreifend als Ansprechpartner für future mobility fungiert. Das ist für uns differenzierende IT, bei der wir ganz vorne mitspielen.
Dabei geht es um eine IT-Plattform im Auto, die verschiedene Geräte wie Smartphones, MP3-Player oder Laptops in das Infotainment- und Navigationssystem des Autos einbindet und die auch mit der Außenwelt kommunizieren kann. Allein die kurzen Entwicklungszyklen bei Verbraucherelektronik erfordern eine standardisierte, offene Plattform.
Solange ein Unternehmen den eigenen Standard durchsetzen kann, sind die Profitmargen hoch. Monopole sind aber endlich, dafür sorgen schon die Wettbewerbshüter. Außerdem kommt heute ein viel stärkerer Druck vom Markt: Die Kunden wollen ihre eigenen Geräte im Auto benutzen. Das wird immer mehr zum Kaufargument. Ohne einen offenen Standard ist das im Volumen aber nicht zu schaffen. Außerdem rechne ich damit, dass der Wettbewerb von branchenfremden Unternehmen etwa aus der Telekommunikation gestartet wird.
Eine ganze Menge. Die Car-to-Infrastructure-Kompetenz ist auf der Telekomseite natürlich vorhanden. Mit NTT Docomo haben wir den quirligsten Mobilfunkanbieter der Welt, diesen nach Europa zu bringen ist eine unserer Aufgaben. Vorteile haben wir zum Beispiel auch in China. Dort hat NTT Data über 700 Mitarbeiter mit exzellentem IT-Know-how. Übrigens: Mit unserer Schwester Itelligence, die ebenfalls zu den Top 25 im Automobilwoche-Ranking der IT-Dienstleister gehört, arbeiten wir bereits in einigen Projekten erfolgreich zusammen und schaffen dadurch wertvolle Synergien.
Das ist für alle deutschen Hersteller ein schwieriges Thema. Die größte Herausforderung besteht darin, den Wust an unterschiedlichen und inkompatiblen Systemen zu vereinfachen, die Kosten für die Händler deutlich zu reduzieren und den Service für die Kunden einfacher und schneller zu gestalten. Wir haben ein Team mit 30 Mitarbeitern, das derzeit stark nachgefragt ist.
Das ehemalige BMW-Systemhaus Cirquent ist laut IT-Ranking der Automobilwoche mit einem Umsatz im Automotive-Geschäft von 60 Millionen Euro die Nummer 6 in Deutschland. Mit rund 1600 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen 2009 europaweit einen Umsatz von 216 Millionen Euro. Ende September 2008 übernahm der in Tokio börsennotierte IT-Konzern NTT Data, eine Tochtergesellschaft der Nippon Telegraph and Telephone Corporation (NTT), 72,9 Prozent der Cirquent-Anteile von BMW. Der Autohersteller hält weiter 25,1 Prozent.
In diesem Jahr verzeichnen wir eine deutliche Erholung mit einem höheren Auftragseingang. Allerdings sind die Preise aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks auf niedrigem Niveau. Wir suchen neue Mitarbeiter mit Prozesskompetenz und Beratungserfahrung. Das hat mit der beschriebenen strategischen Neupositionierung und stärkeren Differenzierung zu tun. Während der IT-Markt generell hart umkämpft ist, gibt es Nischen wie Customer Relationship Management und Diagnose, in denen noch großes Wachstum möglich ist.