Essen. Zur Stabilisierung des durchhängenden Absatzes setzt die Daimler-Tochter Smart auf teuer statt billig. Die Modellpflege des zweisitzigen fortwo fokussiert sich vor allem auf Design, Lifestyle-Accessoires und eine stärkere Individualisierung. Die Idee: Vermögende Trendsetter sollen das Fahrzeug frisch halten bis 2012 die Elektroversion in den Handel kommt und bis 2014 der völlig neue Zweisitzer aus der Kooperation mit Renault zur Markteinführung bereit steht. Ein wichtiger Baustein in der Frischhalte-Strategie ist der Tuner Brabus. Unter dem Stichwort "tailor made" bietet das Unternehmen nun europaweit umfangreiche Sonderausstattungen an.
Nach einem absoluten Verkaufshoch im Jahr 2008 als über 134.000 Fahrzeuge, davon fast 25.000 fortwo in den USA, an Kunden übergeben wurden, befindet sich der Absatz auf Sinkflug. Im Abwrackjahr 2009 ging das Verkaufsvolumen um über 13 Prozent auf 107.000 Fahrzeuge zurück, im ersten Halbjahr 2010 brach der Absatz sogar um 17 Prozent auf 50.700 Einheiten ein. Für das laufende Jahr peilt Smart trotz des aktuellen Facelifts ein Volumen von nur rund 100.000 Stück an. Der fortwo ist mit einer größeren Modellpflege seit 1998 kaum verändert auf dem Markt. Die vor kurzem vereinbarte Allianz mit Renault/Nissan soll der Marke Smart mittelfristig bessere Perspektiven geben: Gemeinsam wollen die Partner auf Basis des Heckantriebsmoduls von Smart einen technisch völlig neuen Zweisitzer entwickeln und auch wieder eine viersitzige Version auf den Markt bringen. Die Durststrecke insbesondere für die Smart-Händler ist aber lang: Der Viersitzer ist für 2013, der Zweisitzer für 2014 geplant.