Esslingen. Für den zahlungsunfähigen Automobilzulieferer Schenk Plastic Solutions bahnt sich eine Lösung an: Der Spezialist für Innenraumteile und Großlieferant von Mercedes soll an die indische Ashok Minda Group verkauft werden. Der Gläubigerausschuss sei gemeinsam mit dem Hauptkunden des Unternehmens zu der Entscheidung gekommen mit Ashok in finale Vertragsverhandlungen über den Verkauf der gesamthaften Geschäftsaktivitäten der Schenk Gruppe einzutreten, teilte Insolvenzverwalter Manfred Dobler von der Stuttgarter Kanzlei Hägele und Dobler mit. Eine Unterzeichnung des Kaufvertrags werde bis Ende Juni angestrebt, der Abschluss der Transaktion werde für Ende August 2008 angestrebt. Die Verhandlungen für die Inder führt Deepak Singhal, President Corporate Strategy & Planning.
Eine langfristige und tragfähige Lösung ist vor allem für Mercedes-Benz von
höchstem Interesse. Auf den Stuttgarter Autohersteller entfallen derzeit
über 60 Prozent des Gesamtumsatzes von Schenk. Der indische Zulieferkonzern wiederum will seine Neuerwerbung als Plattform für die Erweiterung der europäischen Geschäftsaktivitäten nutzen, wie in der Pressemitteilung weiter angekündigt wurde. Im Jahr 2007 hat die Minda Group bereits ein Spritzgusswerk in Pirna/Sachsen erworben. Schenk schrieb im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 75 Millionen Euro einen Fehlbetrag von netto rund sechs Millionen Euro.