Athen/Koblenz. HP hat sich vom Geschäft mit mittelständischen Autohändlern in Deutschland und Europa getrennt. Der IT-Dienstleister verkaufte die hundertprozentige Tochter HP Mid-market Solutions GmbH an die griechische Real Consulting Unternehmensgruppe. Das in Koblenz ansässige Systemhaus ist mit dem Dealer-Management-System "Carlo" am Markt. Diese DMS-Lösung wird vor allem bei Volkswagen und General Motors eingesetzt. Darüber hinaus bietet HP Mid-market Verwaltungssoftware (Enterprise Ressource Planning - ERP) für Autohäuser basierend auf "Microsoft Dynamics" an. "Durch den Verkauf der HP Mid-market Solutions GmbH hat sich an unserer Wachstumsstrategie in der Automobilindustrie nichts geändert. Im Bereich Sales und Aftersales konzentrieren wir uns nun rein auf die Hersteller-Seite", so Dirk Schürmann, Director Automotive & Steel, HP Enterprise Services Deutschland.
Das Systemhaus ging im Rahmen der Übernahme des IT-Unternehmens EDS im Jahr 2008 an HP über. Traditionell konzentriert sich HP allerdings auf Großkunden und überlässt das Mittelstandsgeschäft den Systemhäusern in der Fläche. Mit dem Verkauf von HP Mid-market schwenkt der US-Dienstleister nun wieder auf die strategische Linie ein. Einem Sprecher zufolge hat der Deal nichts mit den Restrukturierungsmaßnahmen des angeschlagenen Computerriesen zu tun. HP will in der Automotive-Branche weiter in insgesamt fünf Lösungsbereichen überproportional wachsen. Neben Sales und Aftersales gehören dazu Manufacturing Execution, Product Lifecycle Management, Application Managment sowie Outsourcing- und Cloud-Lösungen.
Im Ranking der Automobilwoche liegt HP mit einem Umsatz von 308 Millionen Euro an Nummer vier der größten IT-Dienstleister für die Autoindustrie in Deutschland hinter T-Systems, SAP und IBM. (Foto: Calbe)