Amberg. Der Automobilzulieferer Grammer will das Geschäft mit Mittelkonsolen stark ausbauen. "In den nächsten Jahren werden wir unsere Kunststoffaktivitäten sicherlich verdreifachen. Die entsprechenden Aufträge haben wir schon akquiriert", kündigte Vorstandsvorsitzender Rolf-Dieter Kempis im Interview mit der Automobilwoche an. Aktuell fertigt das im S-Dax notierte Unternehmen Mittelkonsolen für den VW Passat im Werk Zwickau und macht damit einen Umsatz zwischen 40 Millionen und 50 Millionen Euro pro Jahr. Dort sind fünf große Kunststoffmaschinen im Einsatz, die Kempis stärker auslasten will. Neu gewonnen wurde zum Beispiel die Ausstattung des Mercedes SLK. Auch die Gamma-Plattform von General Motors wird von Grammer künftig beliefert - allerdings von den Werken Mexiko und Schanghai aus.
Wachstumschancen sieht der ehemalige Mc-Kinsey-Berater auf mittlere Sicht durch die Erschließung neuer Kompetenzfelder: "Wir könnten uns vorstellen, dass wir Mittelkonsolen mit Elektronik versehen oder in das Geschäft mit Edelkomponenten für Sitze einsteigen." Dabei könnten grundsätzlich Zukäufe ebenso eine Rolle spielen wie der Aufbau von eigenem Know-how über das Anwerben entsprechender Fachleute.