Rüsselsheim/Detroit/Paris. General Motors und PSA haben nach monatelangen Gesprächen konkrete Bereiche ihrer Kooperation vereinbart. Insgesamt vier Modellreihen sollen künftig gemeinsam entwickelt und produziert werden.
Die Kooperations-Fahrzeuge sollen auf der Seite von General Motors zunächst nicht konzernweit, sondern nur für die beiden europäischen Marken Opel und Vauxhall entwickelt werden. Eine Verwendung gemeinsamer Strukturen für die auch in Europa expandierende Marke Chevrolet ist vorerst nicht geplant. "Die ersten Projekte, die man identifiziert hat, beziehen sich auf Opel und Vauxhall. Chevrolet ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht Gegenstand der gemeinsamen Modellpolitik", sagte ein Sprecher von Opel auf Anfrage.Bereits ab Ende 2016 sollen die ersten Fahrzeuge auf Grundlage der neuen gemeinsamen Plattformen auf den Markt kommen. Ziel sei es, die jeweils "besten Plattformen, Architekturen und Technologien der beiden Partner" zu nutzen, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit.Die Opel-Betriebsräte in Europa äußerten sich skeptisch zu der Ankündigung von GM und PSA und forderten mehr Informationen über die Konsequenzen der Zusammenarbeit für die Standorte. "Das Europäische Arbeitnehmerformum von Opel/Vauxhall wird nicht akzeptieren, dass die Beschäftigten gegeneinander ausgespielt werden," erklärten sie in einer Stellungnahme. Gemeinsame Entwicklung und Produktion müssten ausgeglichen verteilt werden.GM und PSA wollen vier Modellreihen gemeinsam entwickeln
General Motors und PSA haben weitere Schritte bei ihrer im Frühjahr bekannt gegebenen Allianz vereinbart. Insgesamt vier unterschiedliche Baureihen wollen die Amerikaner und Franzosen künftig gemeinsam entwickeln und produzieren. Im GM-Konzern erstreckt sich die Kooperation zunächst nur auf die Marken Opel und Vauxhall. Die Opel-Betriebsräte erklärten dazu, sie würden es nicht akzeptieren, dass die Beschäftigten gegeneinander ausgespielt würden.
Gemeinsame Produktion weiterhin unklar
Ob die Kooperation auch zu einer kostensparenden gemeinsamen Produktion der jeweiligen Modelle an nur einem Standort führt, blieb weiterhin offen."Dazu wollen wir uns gegenwärtig nicht äußern", sagte der Opel-Sprecher lediglich. Seit Monaten wird darüber spekuliert, dass PSA für Opel und Vauxhall die Produktion des nächsten Insignia übernehmen könnte, während Opel im Gegenzug im Kleinwagenbereich Produktionsanteile von PSA übernehmen könnte.
Konkret wollen GM und PSA einen gemeinsamen Van beziehungsweise Crossover im Kompakt- und im Kleinwagensegment entwickeln. Darüber hinaus soll eine besonders umweltfreundliche Kleinwagen-Plattform für Europa und andere Regionen entwickelt werden. Als vierte gemeinsame Modellreihe haben beide Konzerne ein Mittelklassemodell vereinbart. Diese vier Segmente hatten die Unternehmen in Grundzügen bereits bei der Ankündigung der neuen Allianz im Frühjahr ins Auge gefasst.Gemeinsam mit der Kooperation im Bereich Logistik und Beschaffung soll die vertiefte Zusammenarbeit in spätestens fünf Jahren Einsparungen von jährlich zwei Milliarden Dollar bringen.
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