Detroit (USA). GM übernimmt 3000 IT-Experten von HP, die bereits für den US-Autohersteller im Rahmen von Dienstleistungsverträgen tätig waren. Außerdem kaufte der US-Autohersteller dem IT-Konzern verschiedene Softwarepakete ab. "Die Vereinbarungen mit HP ermöglichen uns, den Transformationsprozess unserer IT zu beschleunigen und die laufenden IT-Kosten zu senken", sagte Chief Information Officer Randy Mott in einer Pressemitteilung. Er ist seit Februar für die IT bei dem Autohersteller zuständig und hat einen starken strategischen Schwenk eingeleitet. Während GM heute nur rund zehn Prozent der IT-Services selbst erbringt und 90 Prozent an Dienstleister ausgelagert hat, soll sich das Verhältnis in den nächsten Jahren drehen. Die Übernahme der IT-Experten sei für GM kostenneutral, hieß es weiter. Die Vereinbarungen über IT-Dienstleistungen und Software-Verträge hätten eine Laufzeit von mehreren Jahren. Insgesamt will GM vier IT-Standorte in den Vereinigten Staaten aufbauen, die insgesamt bis zu 10.000 Arbeitsplätze schaffen dürften.
Von der neuen Strategie erhofft sich das GM-Management einerseits die Senkung der IT-Kosten für das laufende Geschäft. Die frei werdenden Mittel sollen dann in Innovationen investiert werden. Nach Angaben von Motts werden derzeit 75 Prozent der Ressourcen dazu genutzt, das Tagesgeschäft zu unterstützen. Im Idealfall sollen künftig 80 Prozent der Mittel für Innovationen zur Verfügung stehen und nur 20 Prozent fürs den Alltagsbetrieb. Die Einsparungen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre erreicht werden. Dazu wird die Zahl der Rechenzentren von 23 auf zwei verringert, die verschiedenen Computerprogramm weltweit vereinheitlicht sowie deren Zahl drastisch reduziert.GM übernimmt 3000 IT-Spezialisten von HP
Nachdem der US-Autohersteller GM eine dramatische Kehrtwende in der IT-Strategie eingeleitet hat, ordnet er nun das Verhältnis mit dem jahrzehntelangen IT-Partner HP. GM will künftig 90 Prozent der IT-Services im Haus erbringen.
HP besonders betroffen
Vom Strategieschwenk ist der US-IT-Konzern HP betroffen, der sich nach kurzfristigen Wechseln in den Führungspositionen und Problemen im einstigen Kerngeschäft mit Hardware ohnehin in rauhen Gewässern befindet. Der börsennotierte Konzern aus Palo Alto ist schon seit Jahren der IT-Dienstleister mit dem größten Volumen bei GM. Erst vor knapp zwei Jahren hat der Autohersteller mit HP einen Fünfjahresvertrag über zwei Milliarden Dollar geschlossen. Die starken Bande mit GM gehen unter anderem auf die Übernahme der GM-Tochter EDS im Jahr 2008 zurück. Noch ist nicht bekannt, welche genauen monetären Auswirkungen sich für HP ergeben.
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