Stuttgart. Für die von Überkapazitäten geplagte europäische Autoindustrie sind die Perspektiven düster. Erst im Jahr 2018 dürfte die Nachfrage das Niveau des Jahres 2007 wieder erreichen. Dies prognostizieren die Experten von IHS Automotive. Dem europäischen Herstellerverband ACEA zufolge wurden 2007 knapp 16 Millionen Neufahrzeuge in der EU und den EFTA-Staaten zugelassen. In diesem Jahr steuert der Markt auf rund 14 Millionen Einheiten zu. Dagegen wird die weltweite Autoindustrie getrieben von der Nachfrage in den Schwellenländern und der Markterholung in den USA in den kommenden Jahren rasant wachsen. Für das Jahr 2019 sagt IHS Automotive Verkäufe von über 110 Millionen Neufahrzeugen voraus - das sind 33 Prozent mehr als 2012 – davon 13 Prozent in den etablierten Märkten. "2012 wird trotz allem ein Rekordjahr. Mit 78,7 Millionen verkauften Fahrzeugen wird ein Wachstum von 4,7 Prozent gegenüber 2011 erreicht", so Tim Armstrong, Vice President, IHS Automotive, auf einer Konferenz in Stuttgart.
Wachstumslokomotive werden vor allem die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) sein, die laut IHS auch 2013 zulegen dürften. Auch der US-Markt wird sich den Schätzungen zufolge bis 2017 auf 17,6 Millionen Einheiten erholen. Dabei steige die weltweite Nachfrage in den kleinen und kompakten Segmenten, während der Anteil von größeren Fahrzeugen und Luxusautos zurückgehe. Charles Chesbrough, Senior Economist von IHS, wies aber darauf hin, dass diese Entwicklungen regional sehr verschieden verlaufen würden, und der Trend zu kleineren Fahrzeugen hauptsächlich in Europa und Nordamerika auftreten werde.IHS Automotive wurde 2010 durch den Zusammenschluss von CSM Worldwide und IHS Global Insight's Automotive Group einschließlich SupplierBusiness und Hybrid-EV.com gegründet und seitdem durch iSuppli, IMS Research, und BDW Automotive erweitert. Das US-Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 6000 Mitarbeiter.Globale Autonachfrage wächst stark - Europa hängt durch
Die Marktforscher von IHS Automotive prognostizieren bis 2019 einen starken Anstieg der weltweiten Pkw-Verkäufe. Allerdings kommt die Nachfrage hauptsächlich aus den Schwellenländern und den USA. Europa dürfte erst 2018 das Volumen von 2007 wieder erreichen.
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