Untergruppenbach. Die Getrag Corporate Group will in diesem Jahr den Umsatz um 13,5 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro ausbauen. Dies zeigt die Planung des Getriebespezialisten, die der Automobilwoche vorliegt. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um mehr als 21 Prozent auf zwei Milliarden Euro eingebrochen. Getrag strebt in diesem Jahr weiter danach, wieder die Gewinnzone zu erreichen, wie eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage bekräftigte. Dabei sollen unter anderem neue Aufträge von Ford und Renault helfen. Beide Hersteller erhalten das neue trockene Doppelkupplungsgetriebe mit einem Drehmoment von bis zu 250 Newtonmeter.
Der Getriebehersteller im Besitz der Familie Hagenmeyer war Ende 2008 aufgrund der Wirtschaftskrise und einem hochgradig fremdfinanzierten Expansionskurs in heftige Turbulenzen geraten. Im Jahr 2008 und 2009 schrieb das Unternehmen bislang nicht näher ausgewiesene Verluste. Nach einer Restrukturierung mit einem Kapazitätsabbau erfolgte im April 2009 zusammen mit den Banken die Neuausrichtung. Dazu gehörte auch eine Bürgschaft des Landes Baden-Württemberg über 20 Millionen Euro. Im vergangenen Herbst wurde überraschend der langjährige Chef Dieter Schlenkermann gegen Mihir Kotecha ausgewechselt, der bislang für das Getriebe-Joint-Venture mit Ford verantwortlich war.