Stuttgart. Der angeschlagene Getriebehersteller Getrag kann bei der Restrukturierung auf die millionenschwere Hilfe des Landes Baden-Württemberg bauen. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags gewährt dem Familienunternehmen eine Landesbürgschaft über 20 Millionen Euro. Die Zustimmung sei mit großer Mehrheit erteilt worden, so Veronika Netzhammer, Vorsitzende des Ausschusses und CDU-Abgeordnete. Die Bürgschaft ermögliche es dem Unternehmen, lang- und mittelfristige Finanzierungen abzusichern. Außerdem trage sie zur Sicherung der Standorte und Arbeitsplätze der Getrag-Gruppe in Baden-Württemberg bei. Die Automobilwoche hatte vor kurzem bereits über entsprechende Pläne des Landes-Baden-Württemberg berichtet.
Das Unternehmen mit Sitz in Untergruppenbach bei Heilbronn ist vergangenen Herbst unvermittelt in Turbulenzen geraten, nachdem fest eingeplante Aufträge kurzfristig geplatzt sind und die Autobranche aufgrund der Finanzkrise die Produktion stark gedrosselt hat. Für zusätzlichen Druck sorgt eine produktionsbereite Fabrik für jährlich 700.000 Doppelkupplungsgetriebe, die der US-Hersteller Chrysler entgegen gültigen Verträgen nun doch nicht in Betrieb nehmen will. Nach früheren Angaben der IG Metall wurde die Auslandsexpansion hochgradig fremdfinanziert. Die Arbeitnehmervertreter sahen das Unternehmen zwischenzeitlich sogar in einer Existenzkrise.