Sterling Heights/Untergruppenbach. Die Getrag Transmission Manufacturing LLC (GTM) hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Dieser Schritt sei eine direkte Folge der kurzfristigen Vertragskündigung durch Chrysler, heißt es in einer Pressemitteilung der US-Tochter des Untergruppenbacher Getriebeherstellers Getrag. Ursprünglich sollten in einer eigens für Chrysler gebauten Fabrik ab 2009 jährlich 700.000 Doppelkupplungsgetriebe produziert werden. Der stark angeschlagene US-Hersteller Chrysler hat das Projekt für die Fabrik in Tipton, Indiana, nach Darstellung von Getrag aus nicht nachvollziehbaren Gründen platzen lassen. Die gemeinsam verhandelte Finanzierung sei kurz vor der angestrebten Unterzeichnung überraschend von Chrysler abgebrochen worden. Außerdem hat der US-Hersteller Klage eingereicht. Nach Darstellung von Getrag hat Chrysler den notwendigen Eigenanteil an Sicherheiten über rund 300 Millionen US-Dollar nicht leisten wollen oder können.
Das gesamte Projekt mit einem Volumen von über 500 Millionen Dollar muss nun rück abgewickelt werden. Die Fabrik ist bereits fertig gebaut."Der Antrag auf Gläubigerschutz erlaube nun, dass GTM alle Ansprüche aus dem Projekt ordentlich und fair abwickeln könne, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Getrag hat am 30 Oktober Gegenklage gegen Chrysler eingereicht. Dabei verlangt der Getriebebauer einen Ausgleich für die entstandenen Kosten und Ausgaben von Getrag und den Zulieferern. Getrag hob in der Pressemitteilung hervor, dass sich der Antrag auf Gläubigerschutz nur für GTM und nicht auf den Getrag-Konzern oder Getrag Transmissions Corporation in den USA bezieht. Das Unternehmen war auf Anfrage der Automobilwoche kurzfristig nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.