Nahezu alle Bereiche und Arbeitsplätze bei den Ford-Werken haben sich im Zuge der Digitalisierung verändert. Verschiedenste IT-Systeme unterstützen die Aufgabenfelder. Will man einzelne Bereiche herausgreifen, so sind, wenn man die IT selbst einmal außen vor lässt, am stärksten wohl Tätigkeiten in den Engineering-Bereichen der Produktentwicklung, der Fertigung und im Logistikbereich dem Wandel unterworfen. So setzen wir in den Entwicklungsbereichen zunehmend auf virtuelle Testverfahren. Es werden kontinuierlich neue Technologien entwickelt und angewendet, die zum Großteil durch die voranschreitende Digitalisierung überhaupt erst möglich geworden sind. Als gute Beispiele seien nur Fahrerassistenzsysteme, unser Spracherkennungssystem Sync oder auch Connectivity genannt.
"Gerade die Erfahrenen haben Nachholbedarf"
Schauen wir uns die neueingestellten Absolventen in den Ingenieurbereichen an, so erkennen wir, dass die Ausbildungspläne der Hochschulen sich längst den aktuellen Herausforderungen angepasst haben, und derartige Grundlagen heutzutage bei frisch graduierten IngenieurInnen konsequent vermittelt werden. Erfahrenere IngenieurInnen haben hier mitunter Nachholbedarf, weisen aber auf der anderen Seite vielfach Spezialkenntnisse in anderen Teilbereichen sowie insbesondere langjährige Erfahrung auf. Etwaig vorhandene Lücken werden dann unternehmensintern über Schulungen sowie das globale vorhandene Netzwerk, in dem man als IngenieurIn bei Ford tätig ist, geschlossen.
Gerade Vertrieb und Marketing wandeln sich. Die größten Veränderungen sehen wir dabei derzeit im Marketing, das sich schon seit längerem im Umbruch befindet. Die Präsenz in den Printmedien geht Stück für Stück zu Gunsten der Online- und Sozialen Medien beziehungsweise Netzwerke zurück.
Im Vertrieb kommt es natürlich ebenfalls zu Änderungen, denken Sie rein exemplarisch nur an den Internethandel oder an den Online-Verkauf gebrauchter, firmeninterner Fahrzeuge.
Wir benötigen bei Ford dafür natürlich Experten, die diese zeitgemäße Art des Marketings und die neuen Vertriebswege steuern. Gerade neu eingestellte Hochschulabsolventen sind durch persönliche Erfahrungen als "Digital Natives", also mit anderen Worten als Kinder des Digitalzeitalters, bestens darauf vorbereitet.
Gerade die Tätigkeiten in den Fertigungsbereichen, wo sich bei oberflächlicher Betrachtung von außen in den letzten Jahren vergleichsweise wenig getan zu haben scheint, haben sich im Zuge der Digitalisierung nachhaltig verändert. Damit einhergehend haben sich naturgemäß auch die fachlichen Anforderungen gegenüber früheren Jahrzehnten gewandelt.
Im Mittelpunkt steht die intelligente Vernetzung von Produkten und Produktionsumgebungen. Die Automatisierung leistet erhebliche Unterstützung für den Menschen in der Produktion. Es finden sich computergestützte Auslastungssysteme, die die traditionellen Papieranalysen und- aufschreibungen entbehrlich werden lassen. Vielfach bedeuten die Veränderungen für den Einzelnen ein Umdenken und ein Umlernen. Simulations- und Trainingssysteme bilden das Bindeglied zwischen den Beschäftigten und den modernen Produktionsanlagen. Ganz konkret bietet die zeitgemäße, digital vernetzte Fertigung von heute eine Transparenz in der Datenerfassung und der -auswertung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Automatisierte Logistik-Systeme bestimmen das Arbeitsumfeld. Zusammenfassend lässt sich also sagen, die Digitalisierung hat gerade auch die Montagebereiche längst erreicht.
Die Rekrutierungsprozesse haben sich in den letzten Jahren stark der digitalen Arbeitswelt angepasst. Bereits seit 2012 setzen wir, seit 2015 auch für die gewerbliche und kaufmännische Ausbildung, im Grunde ausschließlich auf Digitalbewerbungen und wickeln das gesamte Bewerbungsmanagement für das Unternehmen online und digital ab.
Unsere Ausschreibungen für vakante Positionen platzieren wir schwerpunktmäßig online auf unserer Ford-eigenen Homepage Ford.de sowie in den führenden Internet-Jobbörsen. Es bestehen konkrete Überlegungen, unsere Personalmarketingaktivitäten zukünftig noch weiter auf soziale und digitale Medien auszuweiten und digitale Lösungen für weitere Rekrutierungsprozesse, wie zum Beispiel Talent Management, kontinuierlich weiter zu entwickeln.
Wir haben bei Ford ein innovatives Werkzeug entwickelt, mit dem wir weltweit Beschäftigte auf allen Ebenen zu sogenannten "Digital Workers" ausbilden. Dies ist auch der Name des zugehörigen globalen Schulungsprogramms: "Digital Worker, Connecting People and Data Anytime Anywhere". Auf fast schon spielerische Art werden die Beschäftigten mit allen Belangen digitaler Büro- und Produktivitätswerkzeuge der digitalen Arbeitswelt vertraut gemacht und geschult. Die Teilnahme ist freiwillig, und die Schulung wird ausgesprochen gut von unserer Belegschaft angenommen. Die vier Schulungsbereiche des Digital Worker Programms umfassen: 1. Voice, Video & Data Collaboration 2. Mobile Productivity; 3. Office Productivity und 4. Knowledge Management & Access. Spezielles Wissen im Sinne von Industrie 4.0 und Big Data werden bei Bedarf geschult. Hierzu ist zu erwähnen, dass sich global operierende Abteilungen und Spezialisten mit diesem Thema intensiv beschäftigen und ihr Wissen entsprechend weitergeben.
Das wirft die fast schon philosophische Frage auf, ob es im Bereich der Personalpolitik überhaupt DEN Geist gibt, der alle Start-Up-Unternehmen gleichermaßen erfasst und sich trennscharf von DEM Geist unterscheidet, der Großunternehmen auszeichnet. Richtig ist, dass neugegründete Start Up Unternehmen häufig flexibler agieren, als global agierende Großunternehmen das tun können. Aber auch hier gibt es aus meiner Sicht große Unterschiede - bei den Start Ups aber eben auch bei den Großunternehmen. Unser Anspruch und unser gemeinsames Ziel bei Ford ist es, Personalpolitik für die Menschen im Unternehmen zu machen. Wir streben danach, hier neue Wege zu beschreiten, innovativ zu sein, bestehende Prozesse zu hinterfragen und ständig zu verbessern. Wir wissen sehr genau, dass wir bei Veränderungen die Menschen mitnehmen müssen. Wenn wir uns die mehr als 110-jährige der Geschichte der Ford Motor Company ansehen, so sehen Sie ein gutes Beispiel dafür, dass in der Tat nichts beständiger ist als der Wandel. Die Gegebenheiten in einem Großkonzern mit alleine in Deutschland beinahe 25.000 Beschäftigen verlangen in der Regel allerdings nach deutlich mehr Struktur, Steuerung und Organisation als dies, um einen etwas extremen Vergleich anzuführen, etwa in einer kleinen Garagenfirma im Existenzgründerstadium mit 10 Beschäftigten der Fall ist. Denken Sie nur an Themenfelder wie Risikomanagement, den fairen Umgang mit den Beschäftigten oder auch unser Ziel des nachhaltigen, schlanken Wachstums. Personalpolitik muss individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten sein und einfach passen. Darum geht es, dann weht der richtige Geist.
Grundsätzlich ist es in Ausnahmefällen durchaus möglich, auch Quereinsteigern eine Beschäftigung bei Ford anzubieten. Gerade wenn erfahrene Bewerber über Spezialkenntnisse oder besondere Erfahrungen verfügen, die sie zu echten Experten in ihrem jeweiligen Gebiet machen. Der Regelfall ist dies aber nicht. Wir orientieren uns zumeist an Generalisten, die auf ihrem Gebiet flexibel einsetzbar sind und ganz verschiedene Aufgaben, idealerweise mit wachsender Verantwortung im Unternehmen, übernehmen können. Optimale Grundlage eines derartig breiten Spektrums ist aus unserer Sicht ein abgeschlossenes Hochschulstudium, idealerweise ergänzt durch einschlägige Berufserfahrung und/oder entsprechende Projekterfahrung, die sich heutzutage vielfach, mit etwas Initiative, bereits an den Hochschulen aneignen lässt.