San Ramon/Kalifornien. Die Genivi-Allianz will die freie Entwicklergemeinde (Free and Open Source Software - Foss) stärker einbinden und Gemeinschaftsprojekte fördern. In einem ersten Schritt sollen die Quellcodes der drei Softwarekomponenten Layer Manager, Audio Manager und Automotive Diagnostikc Log and Trace offen gelegt und als gesponsorte Projekte an die FOSS-Gemeinde übergeben werden. "Indem wir unsere zuvor internen Softwareentwicklungstätigkeiten in das öffentliche Open-Source-Gemeinschaftsmodell verlegen, will Genivi seinen Mitgliedern die Mitgestaltung erleichtern und Nichtmitglieder aus der breiteren FOSS-Gemeinde zu individuellen Beiträgen anregen. Die Vorteile für Open-Source-Entwickler sind der freie Zugang zu fortgeschrittener Kfz-Software, die Gelegenheit, direkt an deren Entwicklung mitzuwirken, und ein klarer Pfad für den Einsatz dieser Technologie in verwandten Branchen", soMatt Jones, Vice President der Initiative und technischer Leiter der Abteilung Infotainmentsysteme der nächsten Generation von Jaguar Land Rover Jones. "Der Vorteil für Genivi liegt in dem gesteigerten Interesse und Aktivitätsniveau, das uns hilft, das Ziel einer allgemeinen Softwareinfrastruktur für IVI-Systeme zu verwirklichen."
Die Genivi-Initiative wurde im März 2009 auf Betreiben von BMW gestartet. Ziel des branchenübergreifenden Zusammenschlusses ist die gemeinsame Entwicklung einer standardisierten Infotainment-Referenz-Plattform (In-Vehicle-Infotainment - IVI), die auf dem offenen Betriebssystem Linux basiert. Diese bildet die technische Grundlage für eigene Lösungen, die es den jeweiligen Herstellern und Zulieferern erlauben, sich im Wettbewerb zu differenzieren. So soll das Bedienkonzept und die Oberfläche entsprechend den jeweiligen Markenattributen des Herstellers anpassbar sein. Von dieser Vorgehensweise verspricht sich die im kalifornischen San Ramon ansässige Genivi Alliance vor allem kürzere Entwicklungszeiten und deutlich geringere Kosten.Genivi will freie Entwicklungsgemeinde stärker nutzen
Die Genivi-Initiative, ein Branchenverband zur Entwicklung einer offenen Referenzplattform für Infotainmentsysteme im Fahrzeug, gibt die Quellcodes einiger hausinterner Softwarekomponenten heraus, um mehr Mitarbeit von freien Open-Source-Entwicklern zu erhalten.
Linux-Stiftung unterstützt
Alle zur Einhaltung der Genivi-Standards notwendigen Quellcodes bestehen derzeit und in Zukunft aus unter Open-Source-Lizenzen erhältlichen Komponenten. Heute sind 95 Prozent aller für die Einhaltung der Genivi-Vorgaben notwendigen Softwarekomponenten aus bestehenden Open-Source-Projekten übernommen oder angepasst. Als das Bündnis anfangs außerstande war, einige Komponenten in der Gemeinde unterzubringen, entwickelte Genivi diese Software intern.
Nun wird auch die Linux Foundation, das gemeinnützige Konsortium zur Förderung des Wachstums von Linux und FOSS, alle von Genivi gesponserten Projekte mit professionellen Hosting-Diensten unterstützen. "Indem wir Genivi zentralisierte Ressourcen für das Hosting seiner Quellcodes bereitstellen, können wie die Kooperation innerhalb der gesamten Linux- und Open-Source-Gemeinde steigern", sagte Jim Zemlin, geschäftsführender Direktor der Linux Foundation.Genivi will alle diese Projekte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg innerhalb der Open-Source-Umgebung pflegen. Gegebenenfalls sollen bestimmte Projekte mit anderen bestehenden erfolgreichen Gemeinschaftsprojekten zusammenlegt werden, um deren weitere Entwicklung zu fördern.Außerdem wird das Bündnis als Sponsor neuer "Inkubationsprojekte" für IVI-Software in der Open-Source-Gemeinde auftreten. Diese Projekte regen die Entwicklung experimenteller oder im Frühstadium befindlicher Technologien an, die im Einklang mit der Zielsetzung und dem technischen Rahmen des Bündnisses stehen, aber noch keinen Teil der Genivi-Standards bilden.
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