Detroit. Der eben erst personell neue ausgerichtete US-Hersteller Chrysler wird erneut umgebaut. Fiat- und Chrysler-Chef Sergio Marchionne ersetzt mit Michael Accavitti und Peter Fong zwei von drei Markenverantwortlichen. Während Fong aus "persönlichen Gründen" ausscheidet, will Accavitti der Pressemitteilung vom Montag zufolge sich anderen Herausforderungen stellen. Die Manager waren erst vor rund zwei Monaten im Rahmen einer neuen Führungsstruktur auf ihre Posten berufen worden. Anstelle von Accavitti übernimmt nun Ralph Gilles die Leitung von Dodge Cars. Die US-Volumenmarke wird in Pkw-Aktivitäten und das Nutzfahrzeugeschäft aufgeteilt. In der neu geschaffenen Sparte Dodge Ram wird das Transportergeschäft gebündelt. An die Spitze von Chrysler rückt nun Olivier Francois, der bei Fiat für die Marke Lancia verantwortlich ist. Sowohl Konzern-Designchef Gilles als auch Francois übernehmen die neuen Verantwortlichkeiten zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben. Die Führung von Dodge Ram legte Marchionne in die Hände von Fred Diaz, der zuvor das Chrysler Business Center in Denver geleitet hat.
Chrysler hat am 10. Juni das Insolvenzverfahren nach Chapter 11 verlassen und dabei viel Ballast abgeworfen. Der italienische Autohersteller ist danach mit 20 Prozent eingestiegen und kann diesen Anteil schrittweise bis auf 35 Prozent erhöhen. Gleichzeitig übernahm Fiat-Chef Marchionne auch die Führung bei Chrysler. Fiat will dem US-Hersteller vor allem Plattformen für Kleinfahrzeuge und sparsame Motoren liefern. Gleichzeitig wollen die Italiener Produktionskapazitäten in Nordamerika sowie das Händlernetz für den Wiedereinstieg in diesen wichtigen Markt nutzen. Die Restrukturierung des hohe Verluste schreibenden US-Hersteller gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Das hat Marchionne vor kurzem eingeräumt. Bis November soll ein genauer Geschäftsplan vorgelegt werden.